Zwischen Stolz und Zukunftsplänen
Nach dem vorzeitigen Klassenerhalt der U-19-fußballer des FCH in der A-jugend-bundesliga blickt Trainer Timm Fahrion auf die erfolgreiche Saison zurück – und nach vorne.
Die Anspannung wird sich bei den U-19-fußballern des 1. FC Heidenheim vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim in Grenzen halten. Den Klassenverbleib in der A-jugend-bundesliga Süd/ Südwest hat die Mannschaft von Trainer Timm Fahrion jüngst mit dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Trier perfekt gemacht. Entsprechend gut ist auch die Stimmung bei den Spielern und beim Trainer-team. „Wir sind sehr erleichtert, dass wir das große Ziel erreicht haben“, sagt Fahrion.
Denn: In dieser Saison spielten 17 Nachwuchsteams in der Staffel, sechs davon müssen nach dem kommenden Wochenende den Gang in die Oberliga einschlagen. „Das war eine sehr große Herausforderung für uns“, sagt der 42-Jährige, der seit fast sechs Jahren im Nachwuchsleistungszentrum des FCH als Trainer arbeitet.
SC Freiburg unter Absteigern
Umso größer ist die Leistung, dass die Heidenheimer den Klassenerhalt bereits eine Woche vor Saisonende unter Dach und Fach bringen konnten. Der als Vorzeige-ausbildungsverein geltende SC Freiburg gehört hingegen zu den Absteigern. „Da sind einige prominente Namen dabei, die gerne mit uns tauschen würden“, sagt Fahrion, dem der Stolz auf sein Team anzumerken ist.
Auf welchem Platz die Heidenheimer die aktuelle Spielrunde abschließen werden, entscheidet sich erst im Auswärtsspiel an diesem Samstag, 11. März, gegen die Talente der TSG Hoffenheim (13 Uhr).
Im besten Fall kann der FCH, der aktuell Achter ist, sogar noch auf den sechsten Platz vorrücken. Doch selbst wenn nach dem Duell im Kraichgau ein zweistelliger Tabellenplatz zu Buche stünde, wäre das Fazit auf dem Schlossberg positiv.
Mit Siegen gegen Topteams wie dem VFB Stuttgart und dem Karlsruher SC haben die Fchler bewiesen, dass die Arbeit im NLZ auch in dieser Saison Früchte trägt. „Das Spiel gegen Stuttgart war für die Spieler wichtig. Da haben sie gemerkt, dass sie jeden Gegner schlagen können“, blickt Fahrion zurück.
Zudem zeigte der FCH Nehmerqualitäten und Moral: Nach fünf Niederlagen zwischen dem achten und zwölften Spieltag fand Fahrions Team wieder zurück in die Erfolgsspur. „Wir hatten große Verletzungsprobleme, da konnten wir nicht reagieren“, sagt der Heidenheimer Trainer, der die darauf folgenden Auftritte seiner Schützlinge hoch einschätzt.
Zehn Punkte holte der FCH in den vergangenen vier Partien. „Wie es die Jungs dann im neuen Jahr gemacht haben und sich wieder so überzeugend präsentiert haben, davor muss man den Hut ziehen“, sagt er.
Weiter in Sonderspielrunde
Während die Bundesliga-saison für die Heidenheimer bald beendet
ist, spielen die besten vier Mannschaften der drei Staffeln den Meister aus. Die Füße hochlegen können die Talente vom Schlossberg aber noch nicht. Zunächst steht am Mittwoch, 14. März, noch das Viertelfinale im Wfv-pokal beim FC Esslingen (18 Uhr) auf dem Programm. Danach geht es in einer vom DFB ins Leben gerufenen Sonderspielrunde zunächst gegen Bundesligateams
aus der Region, später folgen Duelle mit überregionale Gegnern. „Das hat aber keine Auswirkungen auf den regulären Spielbetrieb. Es ist für die Entwicklung wichtig, dass die Spieler weiter Matchpraxis sammeln.“
Welche Entwicklung seine scheidenden Schützlinge in Zukunft nehmen werden, das wird Timm Fahrion nun nicht mehr direkt beeinflussen können. Einige
von ihnen hatten in dieser Saison bereits bei den Fch-profis im Training hineingeschnuppert, Torhüter Frank Feller nimmt sogar regelmäßig an den Einheiten teil und reiste mit in die vergangenen Trainingslager.
Gut möglich also, dass einige der Talente auch über die U 19 hinaus das rot-blaue Trikot des FCH tragen werden. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr mehrere Spieler haben, die das Zeug haben, im Profibereich Fuß zu fassen“, sagt Fahrion, der um seine eigene Zukunft kein großes Geheimnis macht.
„Gute Gespräche“mit dem FCH
„Jeder weiß, wie wohl ich mich in Heidenheim fühle. Es passt einfach rundum. Ich weiß zu schätzen, was ich hier habe“, sagt er. Und die Heidenheimer schätzen die Arbeit des 42-Jährigen ebenfalls. Das Ziel des FCH sei es „auf jeden Fall, die Zusammenarbeit mit Timm über den Sommer hinaus weiter fortzusetzen“, sagte Roger Prinzen, sportlicher Leiter des Heidenheimer NLZ, Anfang des Jahres. So scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die „guten Gespräche“, die Fahrion mit den Fch-verantwortlichen führt, in eine weitere Zusammenarbeit münden.