Heimisch und lecker
Heidelbeeren statt Goji-beeren, Hirse statt Quinoa? Exotisches Superfood durch heimische Produkte zu ersetzen, ist naheliegend. Aber was für Avocados gilt, trifft auch auf die vielfach empfohlene Alternative Walnüsse zu: Wer sie zu sich nimmt, lebt nicht allein dadurch schon gesünder.
Gut für die körperliche und geistige Fitness ist allein eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, wie sie zum Beispiel in Gemüse vorhanden sind. Einen Vorteil hat der Genuss von Avocados oder Walnüssen aber: In Maßen genossen, schadet ihr Verzehr der Gesundheit nicht. Und ein Mensch, der gerade eine Avocado oder eine Handvoll Walnüsse gegessen hat, dürfte für eine Weile satt sein und nicht gleich zum Schälchen Pommes oder zur Packung Kekse greifen.
Die Stiftung Gesundheitswissen stellt jedenfalls fest: „Studien bestätigen die angeblichen Gesundheitseffekte von Avocados und Walnüssen nicht oder nur zum Teil.“Während beim Avocado-konsum keinerlei gesundheitlicher Effekt zu beobachten war, sank beim regelmäßigen Verzehr von Walnüssen minimal der Cholesterinwert. Dafür stieg aber das Körpergewicht.
Leinsamen statt Chia-samen zu sich zu nehmen, wird ebenfalls oft empfohlen. Hier schneidet das heimische Produkt ein wenig besser ab. Laut Stiftung Gesundheitswissen ist immerhin ein leicht positiver Effekt auf Blutfettwerte und Blutdruck nachweisbar.
Heidelbeeren und Goji-beeren schmecken beide lecker. Ein positiver Effekt auf die Gesundheit
ist aber in beiden Fällen zumindest fraglich. Zwar existiert eine Studie, dass der Genuss von einem Gläschen Goji-saft pro Tag für Wohlbefinden sorgt. Und ältere Personen sollen laut einer weiteren Untersuchung durch den täglichen Konsum von Heidelbeeren ihre geistige Leistungsfähigkeit stärken können. Aber bei der Stiftung Gesundheitswissen betrachtet man beides mit Skepsis. Die Testphasen seien nur kurz gewesen. Deshalb sei es „unklar, ob die Gesundheitseffekte auch langfristig anhalten“.