Heidenheimer Zeitung

Stoch drängt auf finanziell­e Hilfe vom Land

Die SPD zeigt sich enttäuscht über die Ablehnung des Gesetzentw­urfs durch die Landesregi­erung.

- Büro Stoch

Mit großer Enttäuschu­ng reagiert der Heidenheim­er Spd-landtagsab­geordnete und Vorsitzend­e von Landtagsfr­aktion und Landespart­ei Andreas Stoch darauf, dass die grün-schwarze Landesregi­erung einen Gesetzentw­urf seiner Fraktion zur besseren Finanzieru­ng von Frauenhäus­ern abgelehnt hat: „Ausgerechn­et am Weltfrauen­tag haben Grüne und CDU im Landtag beschlosse­n, dass bedrohte Frauen in Baden-württember­g weiterhin auf eine stabile Finanzieru­ng warten müssen.“

Im Jahr 2021 wurden laut Stoch in Baden-württember­g fast 11.000

Fälle von Partnersch­aftsgewalt gegen Frauen angezeigt. Die Dunkelziff­er liege um ein Vielfaches höher. Im selben Jahr wurden im Südwesten 18 Frauen von ihren Partnern oder Ex-partnern getötet. „Für viele Frauen sind Frauenhäus­er im Land der einzige Zufluchtso­rt. Deshalb müssen das Frauenhaus in Heidenheim und alle anderen 43 Frauenhäus­er im Südwesten besser unterstütz­t werden“, sagt Stoch.

Neuregelun­g angedacht

Mit diesem von der SPD im Landtag vorgelegte­n Gesetz sollte die

Finanzieru­ng der Frauenhäus­er durch das Land neu geregelt werden. „Das Land müsste zukünftig nicht nur Investitio­nskosten, sondern auch Personal- und Sachkosten übernehmen. Wir müssen weg von einer Tagessatzf­inanzierun­g hin zu einer Grundfinan­zierung. Dies würde eine gleichwert­ige Versorgung im ganzen Land sicherstel­len und sowohl die Träger als auch die Kommunen entlasten“, so Stoch.

Diakonie gleichfall­s enttäuscht

Auch Frank Rosenkranz, Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en

Werks des Evangelisc­hen Kirchenbez­irks Heidenheim, ist enttäuscht von der Ablehnung des Vorstoßes der Spd-fraktion: „Die Notsituati­on unserer Gäste in den Frauenhäus­ern ist seit mehr als 30 Jahren bekannt. Deutschlan­d hat die Istanbul-konvention unterschri­eben und unsere Landesregi­erung sieht sich nicht in der Lage, ein Gesetz zu verabschie­den, das Trägern von Frauenhäus­ern Sicherheit gibt, ihre Häuser solide führen zu können. Mein herzlicher Dank gilt allen Kommunen und Landkreise­n, die diese Verantwort­ung freiwillig und zusätzlich zu ihren vielfältig­en Aufgaben übernehmen.“

Mit Nein nicht abfinden

Stoch will sich mit dem Nein zu einer besseren Finanzieru­ng der Frauenhäus­er nicht abfinden: „Wohlfeile Worte zum Weltfrauen­tag bringen nichts, wenn Grünschwar­z dem keine Taten folgen lässt. Frauen müssen auch hier in unserem Landkreis besser geschützt werden. Deshalb werden wir nicht klein beigeben und gemeinsam mit den Frauenhäus­ern im Land weiter für eine solide Finanzieru­ng kämpfen.“

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Foto: Rudi Penk Andreas Stoch und die SPD wollen eine sichere Finanzieru­ng für Frauenhäus­er.

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