Natürliche Feinde als Verbündete
Wenn sich etwa Spinnmilben in den Zimmerpflanzen breit machen, muss man nicht gleich zum Gift greifen.
Schädliche Insekten an Zimmerpflanzen statt mit Gift mit ihren natürlichen Fressfeinden bekämpfen? Die Methode kann ein umweltschonender Weg sein, um zum Beispiel Spinnmilben und Trauermücken in Schach zu halten.
Die winzig kleinen Raubmilben Phytoseiulus persimilis oder Amblyseius californicus fressen etwa gerne Spinnmilben. Letztere machen es sich insbesondere im Winter häufig an Zimmerpflanzen gemütlich. Die Spinnmilben können für Blattverlust sorgen, ganze Triebe werden mit feinen Gespinsten überzogen. Raubmilben als ihre natürlichen Feinde kann man im Fachhandel kaufen. Meist erhält man kleine Blattstücke oder Karten mit den Tierchen, über die man sie dann an den Pflanzen aussetzt.
Ein anderes Beispiel für solche Nützlinge sind Nematoden. Sie fressen die gefräßigen Larven der Trauermücken, im Garten auch etwa die des Junikäfers und Dickmaulrüsslers. Nematoden werden mit dem Gießwasser ausgegossen. Im Boden jagen die winzigen Fadenwürmer dann den Schädlingsnachwuchs.
Auch gegen Lebensmittel- und Kleidungsmotten kann man so vorgehen: Schlupfwespen lassen sich auf Kartonkärtchen kaufen und in den befallenen Schrank legen. Nach ein paar Wochen sind im besten Fall die Motten weg.
Es gibt ein Vielzahl an Möglichkeiten, so Isabelle Van Groeningen, Leiterin der der Königlichen Gartenakademie in Berlin. „Unkompliziert, und vor allem ohne Gefahr für Mensch, Tier oder andere Lebewesen außerhalb
der spezifischen Zielgruppe.“Denn all diesen Nützlingen ist nach erfolgreicher Bekämpfung kein langes Leben im Haus möglich. Ist ihre Nahrung verbraucht, gehen auch sie ein.
Wichtig beim Kauf: Genau auf die Bezeichnung der Nützlinge achten – nicht jede Art passt zu jedem Schädling. „Websites der Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, helfen bei der Wahl“, sagt Van Groeningen. „Vieles hängt auch ab von der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Jahreszeit.“