Wie grüne Energie regional bleibt
Die gebürtige Heidenheimerin Dr. Anselma Wörner hat ein Unternehmen gegründet, das sich mit nachhaltig erzeugtem Strom beschäftigt. Am 20. März spricht sie am Hellenstein-gymnasium.
Das Wirtschaftsmagazin Forbes listete bereits ihren Namen unter der Kategorie „30 unter 30“als erfolgreiche Jung-unternehmerin: Dr. Anselma Wörner, gebürtige Heidenheimerin, ist 31 Jahre alt und beruflich erfolgreich. Nach ihrem Abitur am Hellenstein-gymnasium 2010 studierte sie Wirtschaftsingenieurswesen am Karlsruher Institute of Technology (KIT) und promovierte anschließend an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich. Während ihres Studiums in Karlsruhe arbeitete sie als Praktikantin bei großen Software-unternehmen wie IBM oder SAP. Mit einer Idee, die sie an der ETH Zürich entwickelten, gründeten Wörner und zwei Kommilitonen die „Exnaton AG“in der Schweiz.
„Von Dach zu Dach“
Das junge Start-up Unternehmen bietet eine Software an, mit der Energieunternehmen sogenannte „Energiegemeinschaften“einfacher abrechnen können. Energiegemeinschaften sind Zusammenschlüsse von Haushalten und Unternehmen, die innerhalb der Gemeinschaft erzeugte Energie gemeinsam nutzen. Besitzen innerhalb der Energiegemeinschaft Haushalte oder Unternehmen Photovoltaikanlagen und produzieren mehr Energie als sie selbst benötigen, kann die überschüssige Energie beispielsweise direkt an den Nachbarhaushalt weiterverkauft werden. Diese Weitergabe „von Dach zu Dach“ermöglicht es auch Haushalten ohne Photovoltaikanlagen, regionale grüne Energie zu verwenden und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Dadurch können Energieunternehmen ihren Endverbrauchern einen dynamischeren und kostengünstigeren Stromtarif anbieten.
Exnaton will expandieren
Die 31-jährige ist in der Firma vorrangig für die Finanzierung, Firmenentwicklung und die Beziehung
zu Investoren zuständig. Sie bringt aber auch immer wieder ihr technisches Wissen in das Unternehmen ein. Bei Exnaton sind inzwischen 20 Mitarbeiter beschäftigt und das Unternehmen ist vor allem auf dem deutschsprachigen Markt und in Luxemburg
vertreten. Es würden aber auch bereits Gespräche mit spanischen und italienischen Kunden geführt werden.
Das Unternehmen finanziert sich momentan unter anderem über Investitionen und Risikokapitalgeber. „Investoren zu gewinnen war am Anfang nicht leicht“, erinnert sich Wörner. Zu dem Zeitpunkt ihrer Unternehmensgründung war laut Wörner der Energiemarkt „nicht trendy“für Investoren. Dies hat sich mittlerweile geändert und die Investitionen haben an Dynamik gewonnen. So konnten für Exnaton
Investoren zu gewinnen war am Anfang nicht leicht.
Dr. Anselma Wörner
schon Investoren wie „True Ventures“, „Global Founders Capital“und die auf Klimatechnologiestart-ups spezialisierte „Übermorgen“Kapitalgesellschaft gewonnen werden.
Wörner bringt an, dass sich in den letzten Jahren in Sachen Energiewende viel getan hat. Gleichzeitig findet sie es schade, dass im Jahre 2023 die Digitalisierung, vor allem in Deutschland, immer noch weit hinterherhänge. Durch den Mangel an Digitalisierung können Wörner zufolge notwendige Daten nur schwer oder unzureichend erfasst werden, was eine große Hürde für die Energiewende darstellt.
Zum Vortrag an die alte Schule zurück
In Heidenheim ist Dr. Anselma Wörner nur noch ab und zu, um Freunde und Familie zu besuchen. Am Montag, 20. März, spricht sie um 19.30 Uhr in der Reihe „Treffpunkt HG“in der Mensa des Hellenstein-gymnasiums über ihren Werdegang, ihre Erfahrungen bei der Start-up Gründung und ihr Unternehmen Exnaton. Die Veranstaltung ist kostenlos und eine Voranmeldung ist nicht notwendig.