Das Leben und Denken Bonhoeffers
Bischof Dr. Wolfgang Huber zeigt auf, wie die meistgelesenen Schriften des Theologen entstanden sind.
Die evangelische Erwachsenenbildung (eeb) im Kirchenbezirk Heidenheim hat am Donnerstag, 16. März, Bischof i.r. Dr. Wolfgang Huber zu Gast in der Pauluskirche. Er spricht über sein Buch „Dietrich Bonhoeffer – Auf dem Weg zur Freiheit“.
Kaum ein anderer Theologe hat so wie Dietrich Bonhoeffer darauf beharrt, dass theologisches und ethisches Denken immer Denken in einer bestimmten Situation ist und sich unter neuen politischen oder gesellschaftlichen Umständen ändern kann. Das bedeutete für ihn, dass das Denken das Leben ändern kann, ja in besonderen Fällen ändern muss. So entschied sich Bonhoeffer im Juni 1939, als ihm in New York eine Dauerstelle angeboten wurde, gegen das Exil und kehrte kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Berlin zurück, um für ein besseres Deutschland zu kämpfen. Es folgten Zeiten von Konspiration, Camouflage, Gefangenschaft, Einsamkeit und Zuversicht trotz allem.
Wolfgang Huber macht in seinem biographischen Porträt deutlich, warum Bonhoeffers meistgelesene Schriften – insbesondere die Ethik und Widerstand und Ergebung – nur unter diesen existentiellen Bedingungen entstehen konnten, und wie sich sein Leben und Denken spannungsvoll ergänzten. Die kühnen Neuansätze des Theologen, der am 9. April 1945 auf Hitlers persönliches Geheiß hingerichtet wurde, ermutigen bis heute Menschen zum konsequenten Glauben und Handeln – gerade angesichts weltweiter Not und um sich greifender Gewalt, ungewisser Zukunft und Gefahren für die Demokratie.
Bei der konstenpflichtigen Autorenlesung ist ein Büchertisch vorhanden.