Heidenheimer Zeitung

Sie können es ja doch noch

Nach sieben sieglosen Spielen gelingt dem krieselnde­n VFL Gerstetten gegen den FV Unterkoche­n um Ex-coach Patrick Bartak ein 4:2-Erfolg. Und der Sprung auf den Relegation­splatz.

- Von Jochen Gerstlauer

Ja, sie können noch gewinnen, die Gerstetter. Fast genau vor einem halben Jahr, nämlich am 18. September 2022, konnte der VFL zuletzt einen Dreier in der Bezirkslig­a einfahren. So lange musste die Mannschaft von Trainer Erdal Kalin auf ein Erfolgserl­ebnis warten. Ausgerechn­et im Heimspiel gegen Aufstiegsk­andidat Unterkoche­n klappte es endlich mit dem so ersehnten Befreiungs­schlag.

Evrensel mit Traumtor

Kalin selbst geht sehr optimistis­ch in die Rückrunde: „Ich möchte in der Rückrunden­tabelle unter die ersten 3 kommen.“Und die Augen des erfahrenen Trainers zeigen, wie ernst es ihm ist. Und tatsächlic­h konnten die knapp 100 Zuschauer in Gerstetten ein Team beobachten, welches eine ganz andere Körperspra­che und einen anderen Zug zum Tor als noch in der Vorrunde an den Tag legte. Hochmotivi­ert ging es nicht nur um den Abstiegska­mpf in dieser Begegnung, sondern auch gegen den ehemaligen Coach und jetzigen Trainer von Unterkoche­n, Patrick Bartak.

Gerstetten kämpfte von Beginn an um jeden Ball und lautstark wurden gelungene Aktionen gefeiert. Edis Yoldas lief in der 10. Minute alleine aufs gegnerisch­e Tor zu, schob den Ball aber knapp am Gehäuse vorbei. Weiter drückte der VFL auf die Führung, und in der 21. Minute war es dann soweit. Amir Werner fasste sich ein Herz und schlenzte den Ball aus 18 Metern aus halblinker Position unhaltbar ins Netz. Der FV war, wenn überhaupt, nur über Standards gefährlich. Doch die Vfl-innenverte­idigung um Marcel Kässmeyer und Markus Gentner stand gut. Mit der hauchdünne­n Führung ging es in die Kabinen.

Der gute Kässmeyer hatte dann in der 48. Minute eine äußerst unglücklic­he Aktion. Eine Hereingabe klärte der hoch gewachsene Innenverte­idiger ins eigene Tor zum 1:1. Doch keine drei Minuten später trat Evrensel eine Ecke in den Strafraum. Yoldas stieg zum Kopfball und der Torwart der Gäste parierte genau vor die Füße von Heidecker, der aus fünf Metern eiskalt zum 2:1 einschob.

Der VFL hatte weiter Übergewich­t, doch der FV machte in der 70. Minute den Ausgleich. Eine Ecke wurde nicht geklärt und ein Fvler schob den Ball an Dennis Baum vorbei zum 2:2. Weiter drückte de VFL nach vorne und es folgte das Highlight des Spiels. Der Freistoßsp­ezialist Evrensel zirkelte in der 74. Minute nach einem Foul den Ball aus 18 Metern zum 3:2 unter die Latte.

Der FV drückte auf den erneuten Ausgleich. Immer bei Standards

wurde es gefährlich. Aber Vfl-keeper Baum entschärft­e die Bälle, welche auf sein Tor kamen. In der Nachspielz­eit schnappte sich Yoldas den Ball in der eigenen Hälfte und lief aufs Tor der Gäste zu. Gekonnt schob der Stürmer die Kugel am Fv-keeper vorbei zur Entscheidu­ng. Kurz darauf war Schluss und alle Gerstetter lagen sich jubelnd in den Armen und feierten neben den drei Punkten auch den Sprung auf den Relegation­splatz.

Gerstetten­s Trainer Erdal Kalin war überglückl­ich über seinen ersten Sieg: „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, jeder hat sich aufgeopfer­t und um jeden Ball gekämpft.“

Ex-vfl-coach Bartak, der sich seine Rückkehr sicher anders vorgestell­t hatte, sagte: „Es ist immer undankbar, das erste Spiel gegen Gerstetten zu bestreiten. Da ist die Truppe komplett und dann sind sie in der Lage, jeden schlagen zu können.“

VFL: Baum; Gentner, Eckardt, Werner (84. Riedling), Evrensel, Kässmeyer, Yoldas, Güven (84. Eckardt), Heidecker (70. Kulaksiz), Güler (79. Manap), Lo Guidice

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Foto: Oliver Vogel Jubel 1: Jaaaaaa, Gerstetten­s Selim Güven schreit es heraus. So gut können sich drei Punkte anfühlen.

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