Besetzung von Posten schwierig
Beim Gespräch mit dem Spd-abgeordnetem Andreas Stoch im Giengener Revier ging’s auch um knappes Personal.
Seit Oktober 2022 leitet Erster Polizeihauptkommissar Stephan Fritz das Polizeirevier Giengen. Nun traf sich der Heidenheimer Spd-landtagsabgeordnete Andreas Stoch mit ihm zum Austausch.
„Der Personalmangel ist auch in Giengen spürbar“berichtete Fritz. Insbesondere habe man eine stärkere Fluktuation und gerade der Nachwuchs fehle trotz besserer Besoldung und schnellerer Aufstiegschancen. Gerade die Besetzung der drei Posten in Gerstetten, Herbrechtingen und Sontheim/brenz sei nicht immer einfach. Stoch verwies darauf, dass so gut wie alle Bereiche unter dem Fachkräftemangel leiden. „Bis 2035 werden uns in Badenwürttemberg laut Agentur für Arbeit 835.000 Fachkräfte fehlen. Das sind rund 20 Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung.“
Noch kann ausgeglichen werden
In diesem prozentualen Bereich bewege sich auch der Personalbedarf in Giengen, bestätigte der Revierleiter. „Zum Glück können wir das intern ausgleichen, weil unsere Mannschaft hier hoch motiviert ist und mitzieht.“Das dürfe allerdings nicht auf Dauer so sein und auf Kosten der Gesundheit der Beamten gehen. Stoch verwies hier außerdem auf die Einstellungslücke, die Anfang der 2000er-jahre von der damaligen Landesregierung aus Einspargründen entstanden ist. Fritz kann dem nur beipflichten, es sei genau diese Altersgruppe zwischen 35 und 45, die jetzt vor allem für die Ausbildung und Einarbeitung des Nachwuchses fehle.
Stoch sprach auch die allgemein sinkende Akzeptanz staatlichen Handelns an, die er sowohl in der Politik, aber auch gegenüber den Blaulichtorganisationen verstärkt wahrnehme. Hier gelte es, als Gesellschaft ein klares Stoppzeichen zu setzen und die zu schützen, die uns schützen, so der Abgeordnete. Fritz wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch Mitarbeitende mit Migrationshintergrund in seinem Team seien, was die Kommunikation in manchen Konstellationen erheblich erleichtere. Hinsichtlich des Freiwilligendienstes bei der Polizei waren sich beide Gesprächspartner einig, dass eine gute Arbeit unbedingt einer guten Ausbildung bedürfe. Deswegen werden diese Kräfte nur punktuell und hauptsächlich für verkehrsregelnde Maßnahmen eingesetzt. Der Revierleiter betonte abschließend, dass es gut ausgebildeter und motivierter Polizistinnen und Polizisten bedürfe, um die schwieriger werdenden Aufgaben weiterhin gut erledigen zu können.