Mehr Geld bei kleiner Rente
Rund 1,1 Millionen Senioren bekommen dank der Grundrente jeden Monat einen Zuschlag. Doch die Regeln sind sehr kompliziert – und sie vermeiden nicht immer Altersarmut.
Es war eine Mammutaufgabe für die Rentenversicherer, die sie nach eineinhalb Jahren pünktlich erledigt haben: Sie mussten bei allen 26 Millionen Renten überprüfen, ob ein Anspruch auf Grundrente besteht. Das Ergebnis: 1,1 Millionen Bezieher einer kleinen Rente können sich über einen Zuschlag freuen, und zwar über durchschnittlich 86 Euro im Monat. Für Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist das ein „sozialpolitischer Meilenstein“. Insbesondere Frauen profitieren, wenn sie lange berufstätig waren, aber nur wenig verdient haben. Mancher dürfte allerdings enttäuscht sein, weil die Hürden hoch sind oder der Zuschlag eher bescheiden ausfällt.
Was ist die Grundrente? Auch wenn der Name etwas anderes suggeriert, ist sie keine Mindestrente, sondern ein Zuschlag auf kleine Renten. Er wurde nach jahrelangen Diskussionen noch von der Großen Koalition Mitte 2020 beschlossen und trat Anfang 2021 in Kraft. Ziel ist es, die Lebensleistung von Frauen und Männern mehr anzuerkennen, die trotz eines langen Berufslebens nur eine kleine Rente erhalten. In den Genuss kommen nicht nur Neurentner, sondern auch alle, die bereits Rente beziehen. Daher ist die aufwändige Überprüfungsaktion fällig.
Arbeitsminister Hubertus Heil spricht von einem Meilenstein in der Sozialpolitik.
Was sind die Voraussetzungen? 33 Berufsjahre, in denen Rentenbeiträge gezahlt wurden. Dabei werden auch Kindererziehung sowie die Pflege von Angehörigen berücksichtigt, nicht dagegen Arbeitslosigkeit. Erst ab 35 Jahren winkt die volle Grundrente. Zudem gibt es den Zuschlag nur, wenn das Einkommen in dieser Zeit mindestens 30 Prozent und höchstens 80 Prozent des Durchschnittslohns aller Versicherten betrug. In diesem Jahr entspricht das mindestens 1078 Euro und höchstens 2876 Euro im Monat. Durch die Mindestgrenze werden Zeiten nur mit Minijobs nicht berücksichtigt.
Wie hoch ist die Grundrente?
Die
Berechnung ist einigermaßen kompliziert. Der Zuschlag beträgt 87,5 Prozent zur eigenen Rente, allerdings nur für 35 Jahre; sind mehr Berufsjahre vorhanden, zählen sie nicht. Zudem wird auf maximal 80 Prozent des Durchschnittseinkommens aufgestockt. Wer also beispielsweise im Schnitt immer auf 75 Prozent des Durchschnittseinkommens kam, erhält kaum zusätzliches Geld.
Werden eigenes Einkommen und Vermögen angerechnet? Vermögen wird nicht berücksichtigt. Daher ist gut dran, wer in einer eigenen Wohnung lebt oder Ersparnisse hat. Anders sieht es beim laufenden Einkommen aus: Bei Unverheirateten wird nur dann die Grundrente nicht gekürzt, wenn es monatlich maximal 1250 Euro beträgt. Dabei zählt die Nettorente mit, also nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung. Von 1250 bis 1600 Euro werden 60 Prozent auf den Zuschlag angerechnet, darüber voll. Für Ehepaare gelten höhere Grenzen.
Wie erfährt die Rentenversicherung vom Einkommen? Von den Finanzämtern, zu denen eine „Datenautobahn“eingerichtet wurde. Darüber übermitteln sie das versteuerte Einkommen, allerdings vom vorletzten Jahr, weil es erst dann verfügbar ist. Nur Einkünfte aus Zinsen und anderen Kapitalanlagen müssen Rentner selbst melden. Denn diese unterliegen der pauschalen Abgeltungsteuer; das Finanzamt bekommt sie in der Regel nicht mit. Die Einkommensprüfung wird jedes Jahr automatisch wiederholt. Daher sind die Grundrente und ihre Höhe nicht auf Dauer sicher. Einen Vorteil gibt es aber: Der Grundrentenzuschlag ist steuerfrei, und das seit dem 1. Januar 2021, auch wenn das Alexander Gunkel, Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenversicherung Bund, als unlogisch kritisiert. Denn der Zuschlag ist Teil der Rente, und die muss versteuert werden. Allerdings dürfte bei vielen
Hohe Verwaltungskosten
Der Bund hat zugesagt, die Kosten für die Grundrente voll zu übernehmen. Er hat dazu seinen Bundeszuschuss zunächst um 1,3 Milliarden Euro im Jahr erhöht. Bei aktuell 1,1 Millionen Beziehern kommen Ausgaben von 1,15 Milliarden zusammen – allerdings ohne die Verwaltungskosten, die ganz erheblich sind. Allein 2021 mussten die Beziehern keine Steuer anfallen, weil ihr Einkommen unter den Freibeträgen liegt.
Warum gehen viele Senioren trotz kleiner Rente leer aus? Häufig kommen sie nicht auf genug Beitragsjahre. Allerdings war die Grundrente – entgegen vielen Erwartungen – auch nie darauf ausgelegt, Altersarmut zu bekämpfen. Nach den ersten Auswertungen profitieren nach Angaben von Gunkel mehr Frauen als Männer und eher jüngere als ältere Rentenbezieher; genauere Zahlen sollen erst im Sommer vorgelegt werden. Besonders häufig dürften Frauen einen Zuschlag erhalten, die lange in Teilzeit gearbeitet haben, sowie
Rentenversicherer für die Überprüfung des Rentenbestands 380 Millionen Euro aufwenden, unter anderem für 3500 zusätzliche Mitarbeiter. Auf Dauer wird wegen der jährlichen Einkommensprüfung mit Ausgaben von mindestens 200 Millionen Euro gerechnet. Damit sind die Verwaltungskosten der Rentenversicherer zehnmal so hoch wie normal, und der Bundeszuschuss dürfte nicht ausreichen, um auch dies voll zu finanzieren. Der Rest geht zu Lasten der Beitragszahler.
Infos gibt es bei den Rentenversicherern im Internet unter deutsche-rentenversicherung.de und am kostenlosen Servicetelefon unter 0800 1000 4800. Ostdeutsche, weil Löhne niedrig waren. dort die
Wie hoch fallen die Zuschläge aus? Über deren Höhe dürfte mancher enttäuscht sein. Zwar sind bei günstigen Konstellationen bis zu rund 420 Euro im Monat möglich. Dass er aber selten so hoch ausfällt, zeigt der tatsächlich gezahlte Durchschnittsbetrag von 86 Euro. Häufig dürfte es noch deutlich weniger Zuschlag geben.
Wie geht es weiter? Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Altfälle aufgearbeitet, und sie bekamen eine Nachzahlung rückwirkend zum Jahresanfang 2021. Wer neu Rente beantragt, bei dem prüft der Rentenversicherer automatisch, ob die Voraussetzungen für den Zuschlag vorliegen. Es muss also kein Antrag gestellt werden. Wer leer ausgeht, erhält allerdings keinen Bescheid. Die politische Diskussion ist ruhig geworden. Nur der Sozialverband VDK bemängelt, die Grundrente sei zu kompliziert, und die Verwaltungskosten seien zu hoch. Zudem sollten die Zugangsvoraussetzungen deutlich vereinfacht werden, auch Arbeitslosigkeit und Erwerbsminderung berücksichtigt werden sowie die Einkommensprüfung wegfallen. „Dann könnten drei Millionen Menschen profitieren“, sagt Vdkpräsidentin Verena Bentele. Porsche laut Management mittelfristig zwischen 17 und 19, langfristig mehr als 20 Prozent an. „Dafür stellen wir noch einmal alles auf den Prüfstand“, sagte Meschke. Arbeitsplätze sollten die Vorhaben aber nicht kosten.
Beim Ausbau der Elektromobilität musste Porsche 2022 einen Dämpfer hinnehmen. Der Absatz des einzigen vollelektrischen Modells Taycan brach um 16 Prozent ein, entsprechend verringerte sich auch der E-anteil in den Auslieferungen von 13,7 Prozent auf 11 Prozent. 2024 will Porsche den elektrischen Macan auf den Markt bringen, für Mitte des Jahrzehnts ist der vollelektrische 718 geplant. Danach soll es auch den Cayenne, der bislang nur als Hybrid angeboten wurde, als reinen Stromer geben.
Der Volkswagen-konzern hatte den Sportwagenbauer im vergangenen September an die Börse gebracht. Ein Viertel der Vorzugsaktien werden seitdem frei gehandelt, seit Dezember ist Porsche im deutschen Leitindex Dax vertreten. Die Marktkapitalisierung liegt bei mehr als 100 Milliarden Euro.
Frankreich unnachgiebig
Frankreich zeigt sich im Streit um ein Eu-weites Verbot von Verbrennermotoren bis 2035 unnachgiebig. „Wir sind zur Kraftprobe bereit“, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire mit Blick auf die deutsche Haltung, das Verbot weiter aufzuschieben. Das Ziel 2035 sei sinnvoll.
VW prüft Standort
Der Vw-konzern lässt sich mit der Entscheidung über den Standort seiner nächsten europäischen Batteriezellfabrik in Nordschweden, Salzgitter oder Valencia in Spanien bis 2025 Zeit. Für einen Standort in Nordamerika steht der Beschluss wohl bald.