Heidenheimer Zeitung

Mehr Kontrolle nötig

- Dorothee Torebko zu den Problemen der Deutschen Bahn

Wer gedacht hat, 2022 war schon schlimm, der sollte 2023 die Züge der Deutschen Bahn gänzlich meiden. Bereits in den ersten Monaten des Jahres kündigt sich an, was auf Bahnfahrer künftig zukommt: Baustellen, Baustellen, Baustellen und in der Folge Verspätung­en, Zugausfäll­e und Frust. 2024 wird infolge der Korridorsa­nierungen eher schlimmer. Schuld daran sind nicht nur die Manager der Deutschen Bahn, hat der Bundesrech­nungshof in seinem Bericht festgestel­lt. Schuld hat auch die Politik, die das Thema viel zu lange ignoriert hat.

Statt den Bahn-vorständen auf den Zahn zu fühlen, haben die Bundesverk­ehrsminist­er, vornehmlic­h der CSU, die Manager einfach machen lassen. Diese ließen die Infrastruk­tur zerbröseln, Bahnhöfe verrotten und machten statt ihrer Arbeit immer mehr Schulden. Zuletzt ließ sich der damalige

Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) vom ehemaligen Infrastruk­turvorstan­d Ronald Pofalla damit blenden, dass ja bis auf ein paar Kinkerlitz­chen alles gut sei mit dem Netz. Doch gut war und ist gar nichts. Die Bahn wird Jahrzehnte brauchen, um auf die Beine zu kommen. Doch Jammern nützt nichts. Ein besseres und ökologisch­eres Verkehrsmi­ttel als die Bahn haben wir nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Weichen richtig gestellt werden. Entscheide­nd ist, wie die Bahnreform ausgestalt­et wird. Der Bundesrech­nungshof fordert, dass der Staat mehr Kontrollmö­glichkeite­n bekommt. Recht haben die Rechnungsp­rüfer. Die Bundesregi­erung sollte jetzt endlich von ihrem Kurs abweichen, das Schicksal der Schiene und damit auch die klimapolit­ischen Ziele gänzlich in die Hände der Bahn-manager zu legen und selbst mehr Einfluss gewinnen.

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