Weitere Konkurrenz
Neben Donald Trump und möglicherweise Floridas Gouverneur Ron Desantis machen sich auch andere Republikaner Hoffnungen auf das höchste Amt im Lande. So will Trumps ehemalige Un-botschafterin Nikki Haley (51), deren Kandidatur seit einem Monat amtlich ist, als erste Präsidentin in der Geschichte ins Weiße Haus ziehen. Sie versteht sich als Vertreterin einer „neuen Generation“von Republikanern. Die Tochter indischer Einwanderer verlangt, dass Politiker von über 75 Jahren, das trifft sowohl auf Trump als auch seinen Nachfolger Joe Biden zu, auf ihre „geistige Kompetenz“geprüft werden.
Haley gehört dem konservativen Flügel der Partei an und fordert eine harte Linie sowohl gegenüber Russland als auch gegenüber China. Von den extremen Positionen ihres ehemaligen Chefs, etwa einem Einreiseverbot für Muslime und einem kompletten Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, hat sich Haley distanziert. Ihr ambivalentes Verhältnis zu Trump hat sie aber viele Sympathien bei der konservativen Basis gekostet.
Haleys Chancen auf die Spitzenkandidatur sind gering, aber deutlich größer als die des kaum bekannten Geschäftsmannes Vivek Ramaswamy (37), der sich Anfang Februar zur Wahl stellte. Der Unternehmer, ebenfalls ein Erzkonservativer, hat die Us-industrie aufgefordert, Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr soziale Gerechtigkeit aufzugeben.
Etwas bessere Chancen werden andere Republikaner haben, die klare Anspielungen auf eine bevorstehende Kandidatur gemacht haben. Dazu zählen Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence, sein Ex-außenminister Mike Pompeo und New Hampshire Gouverneur Chris Sununu, der als einziger unter den republikanischen Anwärtern als einigermaßen moderat gilt.
Außenseiter bei Demokraten
Bei den Demokraten ist bisher lediglich Marianne Williamson (70) eingestiegen, die Bücher über Selbsthilfe schreibt und während ihrer ersten Kandidatur die Gründung eines „Friedensministeriums“forderte.
Zwar könnten auch andere Außenseiter eine Kampagne starten. Gleichwohl bleibt Joe Biden trotz seines hohen Alters von 80 Jahren und der Tatsache, dass viele Demokraten einen jüngeren Kandidaten vorziehen würden, der klare Favorit. Das deutlichste Signal dafür, dass Biden wieder antreten wird, lieferte dessen Ehefrau Jill. „Er ist noch längst nicht fertig“, sagte sie kürzlich, und es fehle „nur noch an einem Ort und Zeitpunkt“, um die Kandidatur bekannt zu geben.