Weil kritisiert Habecks Pläne
Die geplanten schärferen Vorgaben für den Einbau neuer Heizungen ab 2024 sind weiter umstritten.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum Verbot von Öl- und Gasheizungen kritisiert. Die Zeitplanung sei nicht realistisch und stifte mehr Schaden als Nutzen, sagte der Spd-politiker der „Bild am Sonntag“. „Leute bestellen jetzt panisch neue Gas- und Ölheizungen. Und viele Probleme sind nicht geklärt: Gibt es genug Installateure? Was ist mit den Menschen, die sich keine Wärmepumpe leisten können?“Er erwarte, dass sich Habeck dringend mit der Bau- und Wohnungswirtschaft, Heizungsmonteuren und der Energiewirtschaft zusammensetzt und prüft, bis wann welches Ziel zu schaffen sei. „Wir brauchen beim Umbau des Wärmesystems längere und damit realistischere Übergangsfristen.“Ein Einbauverbot ab 2024 hält Weil für unrealistisch und sprach sich dafür aus, staatliche Hilfen für die Nachrüstung von Heizungen an das Einkommen zu koppeln.
Warnung vor Panikkäufen
Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne), warnte vor Panikkäufen. „Einfach möglichst lange an Öl und Gas festzuhalten, kann langfristig deutlich teurer werden, als in den nächsten Jahren auf eine klimafreundliche Heizung umzustellen“, sagte er „Zeit Online“. „Man sollte sich deswegen jetzt auch nicht hektisch entscheiden, sich schnell noch einmal eine Öl- oder Gasheizung einbauen zu lassen, solange es noch möglich ist.“Mit Blick auf zusätzliche Fördermaßnahmen forderte Wenzel Anreize für Vermieter zu schaffen. Bereits heute könnten energetische Sanierungsmaßnahmen für selbstnutzende Eigentümer steuerlich gefördert werden: „Dieser Ansatz könnte auf Vermieter und Gewerbe erweitert werden.“
Hintergrund ist die Diskussion über einen Gesetzentwurf, der für den Einbau neuer Heizungen ab 2024 verschärfte Regeln vorsieht. Nach einer Übereinkunft der Ampel-koalition soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dies könnte auf ein De-facto-verbot neuer Verbrennerheizungen hinauslaufen.