Gebremste Freude bei Siersleben
Tim Kleindienst und Fch-trainer Frank Schmidt finden tröstende Worte für den Verteidiger.
Während die Fch-spieler euphorisch in die Kabinen spazierten, fiel es Verteidiger Tim Siersleben schwer, ein Lächeln aufzusetzen. Der Grund für die enttäuschte Miene: die ersten 30 Minuten, in denen der Verteidiger gleich zweimal unglücklich agierte. Dabei war er nicht der Einzige, der sich in der Anfangsphase kleinere Aussetzer leistete. „Für mich war es natürlich eine gebrauchte Halbzeit“, sagte der 23-Jährige.
In der ersten Aktion verlor der Abwehrspieler den Ball im eigenen Strafraum, Fch-keeper Kevin Müller bügelte den Fehler aber mit einer starken Parade aus (7.). Der zweite Fauxpas hatte aber Folgen. Nach einem erneuten Ballverlust traf der KSC zum 2:0. „Beim zweiten Tor bin ich weggerutscht“, sagte Siersleben zu der Situation. „Ich habe natürlich versucht irgendwie ins Spiel reinzufinden, aber es gibt so Tage, da ist einfach der Wurm drin.“Dass der gebürtige Magdeburger nach den ersten 45 Minuten durch Kevin Sessa ersetzt wurde, war laut Trainer Frank Schmidt der Spielausrichtung nach der Halbzeit geschuldet. „Wir haben uns entschieden, dass wir alles riskieren und haben offensiv gewechselt“, sagte Schmidt, dem die getrübte Stimmung seines Schützlings aber nicht entgangen war. „Ich habe ihn aufgebaut, weil er sich so richtig nicht freuen konnte“, verriet der Fchcoach. Und auch Tim Kleindienst leistete nicht nur mit seinen Treffern Aufbauarbeit. „Jeder hat mal so ein Kackspiel“, sagte der Angreifer, war aber überzeugt, dass sein Teamkollege die Partie schnell verarbeiten wird. „Er ist Profi genug und kann das abhaken“, sagte er. „Wenn nicht, helfen wir ihm dabei.“
Und Siersleben hinterließ nach dem Schlusspfiff den Eindruck, dass er mit der Situation zurechtkommen wird. „Ich weiß, welche Fehler ich gemacht habe“, sagte er, fügte aber hinzu: „Zum Glück ist Länderspielpause, da hat man ein paar Tage mehr Zeit, um spazieren zu gehen und in Ruhe darüber nachzudenken.“