Ein Derby im Schlamm
Erst schien die Sonne, dann kam der Regen: Unter erschwerten Bedingungen spielt der FV Sontheim beim Verfolger SG Heldenfingen/heuchlingen und bedauert am Ende zwei verlorene Punkte.
Ein wahnsinnig kampfbetontes Bezirksligaderby sahen die Zuschauer in Heuchlingen beim Duell des Tabellenfünften SG Heldenfingen/heuchlingen gegen den Dritten SV Sontheim.
An der Altheimer Straße hatten sich über 150 Zuschauer eingefunden, um zunächst bei herrlichem Sonnenschein und warmen 15 Grad auf ein offensivstarkes Spiel zu hoffen.
Vor der Partie sendete die Heimmannschaft ein Zeichen an den verletzten Kollegen Nico Hering, indem sie sich mit dessen Trikot fotografieren ließ. Hering hatte sich eine Woche zuvor gegen Bargau einen Wadenbeinbruch zugezogen. Er war mit Krücken als Zuschauer am Spielfeldrand dabei.
Auf dem Platz entwickelte sich zunächst ein obligatorisches Abtasten ohne nennenswerte Torraumszenen. Außer einem Freistoß knapp übers Tor der Gäste von Baris Acikgöz in der siebten Minute war es eher ein schwächeres Bezirksligaspiel. Sontheim hatte zwar mehr Ballbesitz, aber auch vom Tabellendritten kam zunächst nichts Zwingendes.
Ab der 30. Minute kam dann der Regenschauer ins Spiel. In der Folge wurde der Platz immer seifiger und tiefer. Sontheim wollte mit langen Bällen nach vorne für Gefahr sorgen. Die Innenverteidigung der Hausherren um Michael Grüner und Jens Wirth stand aber sehr sicher.
In der 39. Minute hatte Sontheims Innenverteidiger Joshua
Leoff die Führung auf dem Fuß, doch sein Ball ging aus kurzer Distanz übers Tor.
Sontheim führt zur Pause
In der 45. Minute belohnten sich die Gäste fürs spielerische Übergewicht: Bastian Matuschek flankte von rechts in den Strafraum, wo Daniel Gentner zum Kopfball hochstieg. Sg-keeper Matthias Nannt kam zwar raus, aber zu spät. Kurz danach war Pause und Sontheim ging mit einer verdienten Führung in die Ka
bine. Sg-trainer Daniel Mack gab zur Halbzeit klar aus, die Zweikämpfe besser anzunehmen. „Wir müssen mehr am Boden gewinnen, denn in der Luft haben wir keine Chance“, lautete Macks klares Fazit nach 45 Minuten. Gerade bei Kopfbällen vermisste der Coach der Hausherren den verletzten Nico Hering.
Die Heimmannschaft kam dann auch mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine. Harald Lotter hatte gleich zu Beginn eine tolle Ausgleichschance,
aber Fv-keeper Alois Reinelt war zur Stelle. In der 54. Minute schnappte sich Sg-routinier Michael Grüner die Kugel zum Freistoß auf halb-rechter Position. Er zog den Ball aus knapp 20 Metern aufs kurze Eck. Reinelt kam etwas zu spät. Der Ball titschte auf dem nassen Rasen noch auf und wurde somit entsprechend schnell. Der Ausgleichstreffer war zu diesem Zeitpunkt verdient.
Der Rasen wurde immer tiefer und das Spiel entsprechend schwächer. Von beiden Teams kam nicht mehr viel. Zehn Minuten vor Schluss sah Sg-innenverteidiger Jens Wirth die gelb-rote Karte. Sontheim schlug kein Kapital daraus und musste in den letzten fünf Minuten ebenfalls eine gelb-rote Karte gegen Daniel Gentner hinnehmen. Am Ende trennten sich beide Teams nach einem echten Schlammkampf mit einem verdienten Unentschieden.
Was sagen die Trainer?
Sg-trainer Daniel Mack konnte mit dem Punkt gut leben: „Ich bin angesichts der ersten Halbzeit, in der wir nicht so giftig in den Zweikämpfen waren, zufrieden“, so Mack, der die zweite Halbzeit seiner Mannschaft hervorhob.
Für den enttäuschten Fv-trainer Sebastian Knäulein waren es zwei verlorene Punkte: „Über das ganze Spiel gesehen waren wir die bessere Mannschaft“, war sich Knäulein sicher. „Aufgrund der Platzverhältnisse war es heute ein schwieriges Spiel, aber am Ende sind es für mich schon verlorene Punkte“, bedauerte er.