Heidenheimer Zeitung

Balsam für Matarazzos Trainersee­le

3:1 im Kellerduel­l mit der Hertha: Sein erster Sieg rettet den Coach sehr wahrschein­lich vor dem Blitz-rauswurf.

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Pellegrino Matarazzo konnte sich nach Abpfiff kaum retten vor all jenen, die ihn umarmten, abklatscht­en, auf die Schulter klopften. Im sechsten Spiel seiner noch kurzen Amtszeit feierte er mit dem 3:1 (2:0) gegen Hertha BSC am Samstag seinen ersten Bundesliga-sieg als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim. Wahrschein­lich entkam er damit seiner Blitz-beurlaubun­g – wovon Sportchef Alexander Rosen nach dem Ende einer fünfmonati­gen Durststrec­ke der Kraichgaue­r natürlich nichts wissen wollte. Und Matarazzo, der erst im Oktober beim VFB Stuttgart gehen musste, betonte: „Hier ist noch lange nichts zu Ende, ich habe noch vieles vor. Natürlich war es eine brenzelige Situation. Dass die Mannschaft Gas gegeben hat, tut dem Trainer natürlich in der Seele gut.“

Im 15. Anlauf hatte Hoffenheim mal wieder gewonnen. Das drohende Szenario habe der Mannschaft noch mal einen Push gegeben, sagte Spielmache­r Christoph Baumgartne­r und meinte mit Blick auf die Kabine: „Kein Spieler da drinnen hätte es in Ordnung gefunden, wenn der Trainer hätte gehen müssen.“Rosen war nach dem Befreiungs­schlag bemüht, ein paar Dinge geradezurü­cken. Es habe definitiv „kein ausgerufen­es Finalspiel“für Matarazzo und auch „kein Ultimatum“gegeben, betonte der Sportchef bei Sky. Viele Dinge hätten schon gut funktionie­rt, „und jetzt stimmte auch das Ergebnis“.

Die TSG hat nach dem Erfolg im Duell der Abstiegska­ndidaten den letzten Tabellenpl­atz verlassen und belegt nun Rang 15. Für die Berliner ist die Situation prekär: Der Hauptstadt-klub rutschte auf den Relegation­splatz ab und bot eine enttäusche­nde Leistung, wie auch Chefcoach Sandro Schwarz einräumte: „Es ist keine große Überraschu­ng, dass wir in dieser Tabellenre­gion sind. Die Leistung hier war frustriere­nd.“

Stürmer Andrej Kramaric erst per Hand- (24. Minute) und dann Foulelfmet­er (37.) sowie Ihlas Bebou (51.) sorgten für den ersten Sieg 2023. Jovetic erzielte noch das 1:3 (90.+2) – in Hertha-überzahl, weil Tsg-stürmer Munas Dabbur nur zwei Minuten nach seiner Einwechsel­ung Rot gesehen hatte (71./Foulspiel).

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Erster Sieg nach fünf Niederlage­n: Pellegrino Materazzo.

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