Odermatt ist der neue „Herminator“
Als Sieger im Gesamtweltcup steigert der Schweizer den Rekord des Österreichers Maier um 42 auf 2042 Punkte.
Soldeu. Linus Straßer schmiss nach dem letzten Saison-rennen und Platz 16 verärgert seine Stöcke weg, zuvor hatte ebenfalls im Slalom bereits Lena Dürr ihren erfolgreichsten Winter weit entfernt von den Besten beendet. Grund zur Freude beim Weltcupfinale in Andorra hatte nur Jessica Hilzinger: Sechster Platz, bestes Karriere-resultat. Allerdings: Es war auch vieles gut bei den Alpinen des Deutschen Skiverbandes. Bei der WM etwa gab‘s Gold im Parallelrennen durch Alexander Schmid und Bronze im Slalom durch Lena Dürr.
Strahlend im Mittelpunkt standen auch in Soldeu Us-superstar Mikaela Shiffrin und der neue Schweizer Überflieger Marco Odermatt. Mit dem insgesamt 14. Sieg rundete Shiffrin am Sonntag die Saison ab. Es war ihr 88. insgesamt (Rekord ausgebaut), der 21. im Riesenslalom (neuer Rekord) und ihre 138. Podestplatzierung (Rekord bei den Frauen). Odermatt war tags zuvor ebenfalls im Riesenslalom zum 13. Saisonsieg gerast. Beide holten souverän den Gesamtweltcup – und zwei kleine Kristallkugeln.
Slalom-kugel für Braathen
Auf minutenlangen Ehrenrunden durch den Zielraum hatte sich Odermatt am Samstag feiern lassen. „Ich war so nervös und bin jetzt einfach nur überglücklich“, sagte der 25-Jährige. Er schließt den Winter mit insgesamt 2042 Punkten ab. Die bishergie Bestmarke des Österreichers Hermann Maier datierte aus der Saison 1999/2000 – damals sammelte der „Herminator“exakt 2000 Punkte. Neben den 13 Weltcuperfolgen stand Odermatt 22 Mal auf dem Podest. Hinzu kommen zwei Goldmedaillen bei der WM in Frankreich. Odermatt sicherte sich wie Shiffrin den Sieg im Gesamtweltcup, sowie die kleinen Kristallkugeln für den besten Skifahrer des Winters im Riesenslalom und Super-g. „Der fährt in seiner eigenen Liga“, lobte Exrennläufer Felix Neureuther.
Der Norweger Lucas Braathen holte die letzte noch nicht vergebene Kristallkugel: Dem 23-Jährigen reichte im abschließenden Slalom Platz zwei hinter dem Schweizer Ramon Zenhäusern. Linus Straßer ist Siebter der Gesamtwertung.