Kein Beifall für Parteikollegen
Zum neuen Radweg zwischen Schnaitheim und dem Mittelrain und zum Beitrag „Freie Fahrt für Radler ab Ende Juli“(Ausgabe vom 16. März):
Fast eine Million Euro werden ausgegeben für 800 Meter Radweg entlang der Mittelrainstraße. Fünf Monate arbeitet eine Spezialfirma mit schwerem Gerät, um riesige Mengen an Felsgestein abzubaggern. Der gewaltige Berg an Felsbrocken ist für jeden direkt an der Straße zu bestaunen – eine immense Geld- und vor allem Energieverschwendung, aber die Stadt zahlt ja „nur“60 000 Euro, der Rest sind Zuschüsse.
Was sind die vermeintlichen Vorteile für die Radler? Die Radler fahren auf der vielbefahrenen
Mittelrainstraße und müssen am Ortsende nach dem Getränkemarkt die Straße nach links überqueren (Gefahrenpunkt!). Auf dem nur 2,50 Meter breiten Radweg treffen die langsam bergauf fahrenden Radler auf die mit hoher Geschwindigkeit bergab fahrenden Radler (Unfallrisiko!).
Außerdem werden den Radweg verständlicherweise auch Fußgänger benutzen, die den Umweg über den Fußweg am Waldrand vermeiden wollen. Das heißt: Verkehrsteilnehmer mit hoher unterschiedlicher Geschwindigkeit treffen aufeinander.
Nach 800 Metern muss man dann vor der Bushaltestelle die Mittelrainstraße wieder nach rechts überqueren (gefährlich!), um dann nach 800 Metern scheinbarer Sicherheit wieder auf der Mittelrainstraße zu landen. Welch gewaltiger Energieaufwand mit welchem Nutzen!
Wie viele Jahre wird es dauern, diese Mengen an Dieselverbrauch und Co2-ausstoß wieder hereinzuradeln? Um mit dem Rad auf den Mittelrain zu kommen, nutzen Radfahrer jetzt schon Alternativen über Bergstraße/rommel-denkmal/ Waldfriedhof oder von Schnaitheim über die verlängerte Enggaßstraße oder den sogar beleuchteten Weg über den Ginsterweg, der die Mittelrainstraße mit Unterführung kreuzt.
Ich kann leider als GrünenMitglied meine Parteikollegen für ihre vielgelobte „erfolgreiche“Initiative nicht beklatschen.