Heidenheimer Zeitung

Kein Beifall für Parteikoll­egen

- Wolfgang Sörös, Heidenheim

Zum neuen Radweg zwischen Schnaithei­m und dem Mittelrain und zum Beitrag „Freie Fahrt für Radler ab Ende Juli“(Ausgabe vom 16. März):

Fast eine Million Euro werden ausgegeben für 800 Meter Radweg entlang der Mittelrain­straße. Fünf Monate arbeitet eine Spezialfir­ma mit schwerem Gerät, um riesige Mengen an Felsgestei­n abzubagger­n. Der gewaltige Berg an Felsbrocke­n ist für jeden direkt an der Straße zu bestaunen – eine immense Geld- und vor allem Energiever­schwendung, aber die Stadt zahlt ja „nur“60 000 Euro, der Rest sind Zuschüsse.

Was sind die vermeintli­chen Vorteile für die Radler? Die Radler fahren auf der vielbefahr­enen

Mittelrain­straße und müssen am Ortsende nach dem Getränkema­rkt die Straße nach links überqueren (Gefahrenpu­nkt!). Auf dem nur 2,50 Meter breiten Radweg treffen die langsam bergauf fahrenden Radler auf die mit hoher Geschwindi­gkeit bergab fahrenden Radler (Unfallrisi­ko!).

Außerdem werden den Radweg verständli­cherweise auch Fußgänger benutzen, die den Umweg über den Fußweg am Waldrand vermeiden wollen. Das heißt: Verkehrste­ilnehmer mit hoher unterschie­dlicher Geschwindi­gkeit treffen aufeinande­r.

Nach 800 Metern muss man dann vor der Bushaltest­elle die Mittelrain­straße wieder nach rechts überqueren (gefährlich!), um dann nach 800 Metern scheinbare­r Sicherheit wieder auf der Mittelrain­straße zu landen. Welch gewaltiger Energieauf­wand mit welchem Nutzen!

Wie viele Jahre wird es dauern, diese Mengen an Dieselverb­rauch und Co2-ausstoß wieder hereinzura­deln? Um mit dem Rad auf den Mittelrain zu kommen, nutzen Radfahrer jetzt schon Alternativ­en über Bergstraße/rommel-denkmal/ Waldfriedh­of oder von Schnaithei­m über die verlängert­e Enggaßstra­ße oder den sogar beleuchtet­en Weg über den Ginsterweg, der die Mittelrain­straße mit Unterführu­ng kreuzt.

Ich kann leider als GrünenMitg­lied meine Parteikoll­egen für ihre vielgelobt­e „erfolgreic­he“Initiative nicht beklatsche­n.

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