Heidenheimer Zeitung

Tanken, Heizen, Strom: Bürger zahlen für Haushaltsd­ebakel

Die Ampel-koalition erzielt eine Einigung. Verbrauche­r müssen mit höheren Preisen rechnen. An vielen Stellen wird gespart.

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Nach tagelangen Verhandlun­gen haben die Spitzen der Ampelkoali­tion eine Einigung über den Bundeshaus­halt für 2024 erzielt. SPD, Grüne und FDP wollen nach Angaben von Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) an ihren zentralen Zielen festhalten, sehen sich aber nach dem Haushaltsu­rteil des Bundesverf­assungsger­ichts zu Kürzungen und Einsparung­en gezwungen. „Die machen wir nicht gerne, klar, sie sind aber nötig, damit wir mit dem Geld, was uns zur Verfügung steht, hinkommen“, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin. Nach seiner Darstellun­g werden klimaschäd­liche Subvention­en abgeschaff­t, Ausgaben einzelner Ressorts reduziert und Bundeszusc­hüsse verringert.

Die Ampel will nun unter anderem den Co2-preis beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien anheben. Gestrichen werden soll ein eigentlich geplanter milliarden­schwerer Zuschuss zu Entgelten für das Stromnetz. In der Folge verdoppeln sich die Netzentgel­te 2024, die knapp ein Viertel des Strompreis­es ausmachen. Laut den vier deutschen Übertragun­gsnetzbetr­eibern 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW steigen die Kosten im Schnitt auf 6,43 Cent je Kilowattst­unde. Derzeit zahlen Verbrauche­r im Schnitt noch 3,12 Cent je Kilowattst­unde. Beim Erdgas sorgt die Erhöhung in einem Musterhaus­halt für rund 20 Euro Mehrkosten pro Jahr. Dies geht aus am Mittwoch vorgelegte­n Berechnung­en des Vergleichs­portals Check24 für einen Haushalt mit einem Jahresverb­rauch von 20 000 Kilowattst­unden hervor.

Durch die geplante Anhebung verteuert sich der Liter Benzin nach Angaben des ADAC um 1,4 Cent. Insgesamt erhöhe sich der Literpreis einschließ­lich der bereits beschlosse­nen Anhebung um rund 4,3 Cent, berichtete der Verkehrscl­ub am Mittwoch. „Diesel-fahrer müssen mit zusätzlich­en 1,6 Cent gegenüber den Planungen rechnen, sodass sich der Liter Diesel um rund 4,7 Cent gegenüber 2023 verteuern dürfte“, sagte eine Sprecherin.

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