Lebenslang für Explosion
Gericht wertet Tat in Ratingener Hochhaus als versuchten Mord.
Düsseldorf. Nach der Explosion in einem Hochhaus in Ratingen bei Düsseldorf ist ein 57-Jähriger wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Landgericht sprach ihn am Mittwoch schuldig und stellte die besondere Schwere seiner Schuld fest.
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren am 11. Mai zu seiner Wohnung im zehnten Stock des Hochhauses gekommen, mutmaßlich um einer hilflosen Person zu helfen, die in der Wohnung vermutet wurde. Stattdessen lauerte der 57-Jährige dort hinter einer Barrikade aus Wasserkästen, schüttete mehrere Liter Benzin auf die Einsatzkräfte und zündete das Gas-luft-gemisch. Es kam zur Explosion, mehrere Einsatzkräfte wurden dabei lebensgefährlich verletzt und werden bleibende Schäden behalten.
Kennen Sie „Pittiplatsch“? Die Koboldpuppe ist bekannt aus dem Ddrsandmännchen. Deshalb kennen sie wahrscheinlich Menschen, die im Westen aufgewachsen sind, nicht. Suchen Sie im Internet aber nach Weihnachtsbaumschmuck, stoßen Sie vielleicht auf ebenjene Figur – mit glitzernder Nikolausmütze und goldenem Geschenkesack. Oder wie wäre es mit einer weißglitzernden Klopapierrolle für den Nadelbaum? Oder einer fliegenden Kuh?
Längst hat die klassische Christbaumkugel viele Mitbewerber am Baum. „Der Weihnachtsbaum ist ein bisschen der Spiegel seiner Zeit“, sagt Felicitas Höptner. Sie leitet seit über 20 Jahren das Deutsche Weihnachtsmuseum in Rothenburg ob der Tauber. Neue Erfindungen fanden in ihrer jeweiligen Zeitepoche schon immer ihren Platz am Christbaum, wie zum Beispiel das Grammofon um 1880 oder der Zeppelin um 1900.
Aber warum schmücken wir überhaupt einen Baum? Im Winter ist es draußen kahl und braun, einzig rote Beeren und Tannenzapfen bilden vereinzelte Farbflecken. Das habe die Menschen zu Dekorationen inspiriert. Nach und nach wurde diese Dekoration verspielter, man fing an, sie zu bemalen. Das Grün des Baumes symbolisiert zudem das Wunder des ewigen Lebens, sagt Höptner.
Außerhalb von Museumswänden glitzert der Christbaumschmuck auf Weihnachtsmärkten und hinter Schaufensterscheiben. Eine besonders beeindruckend glitzernde Auslage bietet das „Weihnachtsbaumschmuckausstattungsspezialgeschäft“von Johann Wanner in Basel. Wanner ist der weltgrößte Hersteller und Händler von handgefertigtem Weihnachtsschmuck. Der Schmuck des 84-Jährigen hing, pardon – dekorierte, wie Wanner berichtigt – zu besten Zeiten den
Vatikan und das Weiße Haus. Sogar Lady Diana soll bei ihm eingekauft haben. Wanner hat zahlreiche Trends in der Branche miterlebt. „Das ist wie in der Mode“, erzählt er. „Es gibt Trends, die immer wieder kommen und Trends, die ich nicht gut finde.“Wie zum Beispiel neonfarbene Kugeln oder Sommerfarben am Baum, das passe einfach nicht.
Die Grundfarben zu Weihnachten sind immer gleich, wobei jedes Land spezifische Vorlieben hat: In Frankreich ist Gold sehr beliebt, in Deutschland viel Rot, während die Norddeutschen wiederum traditionell lieber Silber mögen. Zu den Grundfarben kommen je nach Trend neue Farben hinzu. Dieses Jahr seien Naturtöne sowie Holzdekorationen oder Glas mit Naturmotiven beliebt, sagt Museumsleiterin Höptner. Man kombiniere gerne helle Töne mit Erdfarben, wie beige oder creme, mit Lila- und Lavendeltönen oder einem zarten Rosa.
Generell stellt das Museum zwei Vorlieben fest: Das Leitthema Natur, das zum Beispiel Weihnachten im Wald oder auf dem Berg aufgreift, sowie das Thema Backen und Süßes. Menschen hängen sich offenbar dieses Jahr liebend gerne Plätzchen, Teekannen und Croissants aus Glas an ihren Baum. Diese aus Amerika stammende „Sweet Candy“-mode, sinngemäß „süße Bonbons“, liegt auch in Wanners Geschäft aus. Zuckerstangen, Himbeeren, ein Kaffeebecher, sogar Popcorn – alles in Rot, Rosarot und Weiß.
Nachhaltigkeit beim Schmücken
Museumsleiterin Felicitas Höptner erzählt auch von einem Trend zu natürlichen Materialien beim Schmücken. Dieses Jahr hängen sich viele Menschen gerne getrocknete Orangenscheiben
oder Zimtstangen an den Baum. Selbst gebastelte Papier- und Strohsterne seien auch wieder mehr gefragt. Lametta sei Geschmackssache: „Die einen mögen das gerne, weil sie es mit ihrer Kindheit verbinden. Andere mögen es gar nicht.“Altes Bleilametta gehört aber in den Sondermüll, da es gesundheitsschädlich ist – oder an das Weihnachtsmuseum gespendet.