Drei Perspektiven aufs Kulturfestival
Das erste junge Kulturfestival mit dem Namen „Hier und Jetzt“steht am Freitag- und Samstagabend an. Drei Mitwirkende erzählen von ihren Plänen für das Wochenende und über die kurze Vorbereitungszeit.
Frischer Wind für die junge Heidenheimer Kulturszene: Am 15. und 16. Dezember findet das erste Kulturfestival in der Innenstadt statt. Etliche junge Musiker, DJS und Musikgruppen sind als Künstler an den zwei Eventtagen tätig. Die Bars und Lokalitäten, welche das Heidenheimer Nachtleben bestimmen, sind ebenfalls ein Teil des Kulturfestivals. Was erwartet Künstler und Barbetreiber am Wochenende und war die kurzfristige Vorbereitung auf das Festival, das den Namen „Hier und Jetzt“trägt, eine große Hürde? Drei Mitwirkende berichten:
Hip-hop im Kultursalong
Tim Rothauszky, auch bekannt als Billity, ist sowohl beim Auftakt des Kulturfestivals am Freitagabend in der Michaelskirche auf der Bühne als auch mit seiner eigenen Show „Timmy’s Turnup“am Samstagabend Teil der „Kultur-night“im Kultursalong.
Einen brandneuen Song wird der Hip-hop-künstler aus Bergenweiler am Freitagabend präsentieren. Sein Fokus liegt aber hauptsächlich auf seiner Show „Timmy’s Turnup“: Zum bereits vierten Mal in diesem Jahr steht das Hip-hop-event an – mit prominenter Besetzung. Neben Billity selbst tritt sein langjähriger Freund Greed auf und der deutschlandweit erfolgreiche Rapper Beka, der bereits Alben mit der Hip-hopikone Sido aufgenommen hat. „Für uns ist es natürlich eine Ehre, die Bühne mit Beka zu teilen“, sagt Rothauszky.
Die Vorbereitung war geprägt von Spontaneität: „Natürlich hatten wir wenig Zeit, um den ‚Turnup‘ zu planen“, sagt Rothauszky, „aber die Kommunikation mit der
Stadt läuft sehr gut und wir sind guter Dinge, dass es ein erfolgreicher Abend wird.“Rothauszky sieht in dem Kulturfestival die Chance, dass junge Leute aus der Region ihre Liebe zur Vielfalt der Musik und Kunst entdecken.
Elektro-musik im Römerbad
Ein aufregendes Wochenende hat auch Reika Novak vom Künstlerkollektiv „Whild Stage“vor sich. Die 22-Jährige ist am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion in der Michaelskirche zu Gast. Zusammen mit Dr. Angela Frank, ehemalige Leitung der Unit Kulturund Kreativwirtschaft der Medien- und Filmgesellschaft Baden-württemberg, Matthias Jochner, Fachbereichsleiter für Kultur der Stadt Heidenheim, und Fabian Rieck, Gemeinderatsmitglied, wird sich Novak verschiedenen Fragen rund um die Jugendkultur Heidenheims stellen. Am Samstagabend ist dann im Römerbadmuseum die große Show geplant: Die „Whild Stage“-gruppe bietet zum letzten Mal im Jahr 2023 eine elektronische Musikveranstaltung an. „Eigentlich hatten wir unseren Saisonabschluss schon, aber das wollten wir uns auch nicht entgehen lassen“, sagt Novak. Sie glaubt, dass das Kulturfestival eine gute Chance sei, um der Jugendkultur wieder einen Anstoß zu geben.
Die relativ kurze Vorbereitungszeit sieht Novak gelassen: „Wir sind mittlerweile sehr routiniert im Planen und Veranstalten, da haben wir nicht lange überlegen müssen, ob es klappt oder nicht.“Novak hofft, dass sich junge
Das Festivalprogramm
Das „Junge Kulturfestival“beginnt am Freitag,
15. Dezember, um 17 Uhr in der Michaelskirche. Auf der Bühne unterhalten sich bei einer Diskussionsrunde unter anderem Oberbürgermeister Michael Salomo und Janick Oswald, der das Kulturkonzept erstellt hat. An gleicher Stelle schließt sich ab 19 Uhr ein Bandcontest an. und kreative Menschen durch das Kulturfestival ein Beispiel nehmen und in der Heidenheimer Kulturszene Fuß fassen können.
Zwei Soul-bands im „Swing“
Durch Rockkonzerte, Auftritte von neuen Bands und Poetry Slams trägt das „Swing“einen großen Teil zum Erhalt der Kultur in der Heidenheimer Innenstadt bei. Verantwortlich dafür ist Michael Kneule. An beiden Festivaltagen wird in der Bar Betrieb sein: Am Freitagabend legen zwei Schnaitheimer DJS auf, am Samstagabend spielen zwei lokale Bands mit „The Quips“und „The Flapjacks“.
„Wir haben uns mit den ‚Quips‘ für eine junge und lokale Band entschieden, da wir ja auch was für die Jugend machen wollen“, sagt Kneule. Auch das Überthema „Wir sind Soul“, welches das „Swing“bei der Kulturnacht am Samstagabend trägt, ist für Kneule trotz anderer persönlicher Präferenzen eine passende Geschichte: „Der Laden hat schon viel Rock ’n’ Roll, aber auch Soul gesehen. Was ich mag, ist nur zweitrangig. Der Wurm muss schließlich dem
Neun Gastronomiebetriebe beteiligen sich ab 20 Uhr mit einem eigenen Kulturprogramm an der Bar-night in der Innenstadt: Café Swing, Populär und Barracuda, Café-bar, Friday, Kiva Lounge, Wohntraum, Jimmy Changa, Kleine heile Welt, König Wilhelm.
Fisch schmecken, nicht dem Angler.“
Kneule hofft auf ein erfolgreiches Wochenende, trotz der kurzen Werbephase: „Ich weiß nicht, ob die Meldung über das Festival bei der breiten Bevölkerung durchgedrungen ist, sodass ein ähnlicher Effekt wie bei der Musiknacht erzielt wird, auch wenn man das natürlich nicht vergleichen kann.“Kneule setzt auf den Mut der jungen Bevölkerung, auch mal Neues auszuprobieren wie neue Bands, Veranstaltungen oder Lokalitäten. „Im Endeffekt bleibt es der Jugend selbst überlassen, ob wir Angebote wie diese in Zukunft wieder erfahren dürfen. Für die Kultur wäre das sehr wichtig in dieser Stadt.“
Sonnleitner ab 10 Uhr zu einer Pop-up-galerie für Kunst und Kultur. Gegen 16 Uhr sollen verschiedene Vorstellungen beginnen.
Zur gleichen Zeit heißt es in der Michaelskirche „Junge Kultur erleben“mit Sporttheater, einer Lesung von „Identitas“sowie eventuell dem Jungen Kammerchor und dem Kreisjugendorchester. Ab 20 Uhr folgt eine Kultur-night an mehreren Treffpunkten in der Innenstadt. Mit dabei sind das Römerbad („Whild Stage“), Treff 9 („Snack Wolf“, „All Bricks“, „Antischall“), Kultursalong/ Stattgarten („Timmy’s Turn-up“), Café Swing („The Flapjacks“, „The Quips“) sowie der Club Underground (DJS bieten Musik der 80er und 90er).