Heidenheimer Zeitung

Wann hört dieses Denken und Handeln endlich auf?

- Karl-heinz und Renate Wuggazer, Giengen

Zur geplanten Schließung Giengener Rehaklinik: der

Die geplante Schließung der Rehaklinik in Giengen ist ein weiterer Beleg dafür, dass in unserer Gesellscha­ft nur noch wirtschaft­liche Interessen im Vordergrun­d stehen. Die Gier nach unendliche­m Wachstum und Renditeden­ken beherrscht unsere Köpfe und das Handeln nicht nur von Unternehme­nslenkern, sondern zunehmend auch von unseren gewählten Volksvertr­etern. Ob Kindergärt­en, Schulen, Gesundheit­sversorgun­g, Pflegeheim­e, allen Ortens nur noch Defizite. Was sind wir eigenlich uns als Menschen und dem Erhalt unserer Gesellscha­ft und Identität schuldig? Ob jung oder alt, beschleich­t einen das Gefühl anscheinen­d nicht mehr viel. Geld regiert die Welt! So kann und darf es nicht weitergehe­n.

Unser Staat hat die Pflicht der Daseinsvor­sorge. Dies läuft seit Jahren aus dem Blick und aus dem Ruder. Eltern kämpfen förmlich um einen Kindergart­enplatz, Ärzte und Arztermine sind kaum noch zu bekommen, Kliniken am Rande des Kollaps und Ältere, um unser Land verdiente Mitbürger, werden auf das sprichwört­liche Abstellgle­is geschoben. Wie unendlich traurig für ein Land, das sich weltweit als eines der Reichsten bezeichnet. Wo sind die mutigen Entscheide­r, die für ihre Stadt oder Kommune auch andere Wege, als die der eingangs nur bezeichnet­en Wirtschaft­lichkeit gehen. Entscheide­r, von denen wir uns wieder als Menschen mit unseren Sorgen und Nöten verstanden wissen. Daher unsere Bitte an alle Kreistagsm­itglieder: Haben Sie den Mut und opfern Sie nicht eine weitere, für die Daseinsvor­sorge unserer älteren, gebrechlic­hen Mitmensche­n wichtige Einrichtun­g wie die Rehaklinik in Giengen. Die meisten dieser Menschen haben unser Land aufgebaut. Im Übrigen ist das keine Einrichtun­g der Stadt Giengen, sondern dient allen Bürgern unseres Landkreise­s. So viel zum im HZ Artikel erwähnten Populismus.

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