Närrisch in Nattheim
Als erste Faschingsgruppe der Gemeinde freuen sich die Breamahexa ein Jahr nach ihrer Gründung über großen Mitgliederzuwachs.
Sie sind groß, grün-schwarz und schrecklich freundlich: Seit gut einem Jahr treibt sich in Nattheim eine Schar Hexen herum. Angst muss man vor ihnen jedoch keine haben. Die Breamahexa sehen nur auf den allerersten Blick etwas gruselig aus – Nattheims erste eigene Faschingsgruppe betrachtet sich selbst als familienfreundliche Narrentruppe. Mit ihrer Existenz scheint sie ein Vakuum in Nattheim gefüllt zu haben; seit der Gründung haben die Breamahexa stark an Zuwachs gewonnen.
Häs selber genäht
„Für dieses Jahr mussten wir sogar einen Aufnahmestopp verhängen“, berichtet Ina Hampe, die zum harten Kern der Gruppe, zur selbst ernannten „Obergäng“, gehört. Zum Stichtag am 11. November konnten die Breamahexa 86 Mitglieder verzeichnen, 48 davon sind Erwachsene, 38 Kinder. Für die Saison 2024/2025 plant die Gruppe jedoch, wieder neue Mitglieder aufzunehmen. Warum es aktuell einen Stopp gibt? Die Breamahexa stellen ihre Häs selbst her, unzählige Stunden haben die Mitglieder darin investiert. Zum Start in die fünfte Jahreszeit ist der Terminkalender der Hexen gut gefüllt.
Unter anderem planen die Breamahexa erstmals einen Sturm auf das Nattheimer Rathaus. Bürgermeister Norbert Bereska sei begeistert von der Idee gewesen und habe sich sogar für die Schirmherrschaft der Veranstaltung angeboten. Überall in Nattheim scheint die Gruppe auf positive Resonanz zu stoßen. „Viele sind einfach froh, dass es uns jetzt gibt“, erzählt Hampe. „Der
Wunsch nach einer Faschingsgruppe war bei vielen Nattheimern schon lange da, es hatte nur jemand gefehlt, der die Sache in die Hand nimmt.“
Masken erst zu gruselig
Auch außerhalb der Härtsfeldgemeinde freuen sich andere Faschingsgruppen über die Neugründung der Breamahexa. Als Folge dessen sind die Nattheimer Hexen in dieser Saison bei mehreren Umzügen in der Region zu Gast. Auffallen werden sie dort vor allem durch ihre Farben, glaubt Ina Hampe. Grün und Schwarz sollen natürlich auf die Farben der Gemeinde Nattheim hinweisen, die „Batscher“in ihren Händen und die „Breama“auf ihren Masken sind selbsterklärend. Apropos Masken: Erste Entwürfe für die Gesichtsbedeckung der Breamahexa seien tatsächlich zu gruselig gewesen. „Anfangs hatten die Augen noch rote Adern, auch das Lachen war zu düster.“Bei dem hohen Kinderanteil in der Gruppe wollte man sich entsprechend kindgerecht verkleiden.
Tanzgruppe ist Ziel
Die meisten Veranstaltungen, die die Breamahexa ausrichten beziehungsweise an denen sie teilnehmen, sind ganz auf das Motto „familienfreundlich“ausgerichtet. Dabei werde beispielsweise kein Alkohol getrunken, wie Hampe berichtet. Dennoch soll es auch hin und wieder klassische, „erwachsene“Faschingstermine geben, dann ohne Kinder im Schlepptau.
Auch wenn die Saison gerade erst begonnen hat, setzen die Breamahexa ihren Blick bereits auf Ende 2024: Ina Hampe hofft, dass sich bis dahin sowohl eine Kinder- als auch eine Erwachsenentanzgruppe gebildet hat – natürlich inklusive einstudierter Choreografie.