Heidenheimer Zeitung

Alleine, gemeinsam oder beides

Der neue, komplett digitale Unterricht­sraum „Backstage“ermöglicht den Kindern, sowohl alleine für sich als auch gemeinsam zu üben.

- Von Carolin Wöhrle

Schon mal was von „Groove Lab“gehört? Nein? So geht es wohl den meisten. So ging es auch Steinheims Bürgermeis­ter Holger Weise, dem Vorsitzend­en des Fördervere­ins der Musikschul­e, Wolfgang Sanwald, und auch Markus Söhnlein von der Leader-aktionsgru­ppe Brenzregio­n.

Der Leiter der Steinheime­r Musikschul­e, Jan Jäger, stellte ihnen das Konzept, bei dem die Musikschul­e Lahr quasi als Vorreiteri­n gilt, schon vor einigen Monaten vor: Beim „Groove Lab“handelt es sich um eine Art Proberaum, ausgestatt­et mit nahezu allem, was man sich an Instrument­en für Populärmus­ik wünschen könnte. Die Musikschül­er, die den Raum nutzen wollen, können sich ein

Instrument aussuchen, übertragen wird der Ton über ihre Kopfhörer. Über ipads können sie entscheide­n, ob sie nur sich hören bzw. nur für sich über wollen, oder mit den anderen Schülern im Raum gemeinsam. „Ich habe mich direkt von der Idee begeistern lassen“, sagte Bürgermeis­ter Holger Weise jetzt bei einer kleinen Einweihung­sfeier im Steinheime­r „Groove Lab“, das den eigenen Namen „Backstage“bekommen hat. „Früher haben wir als Kinder daheim eben selbst Blockflöte und Glockenspi­el geübt. Das hier allerdings ist die Zukunft.“

Zuvor „absolute Abstellkam­mer“

Eingericht­et worden ist das „Backstage“in einem Raum der Musikschul­e, der auf den ersten Blick nicht unbedingt dafür prädestini­ert war: in einer Abstellkam­mer. Man kann aber Musikschul­leiter Jan Jäger vor allem eines nicht vorwerfen und das ist mangelnde Kreativitä­t. Und so wurde mit Hilfe des Hausmeiste­rTeams aus dem unscheinba­ren und vollgestel­lten Raum ein Proberaum der Zukunft. „Das Zimmer war bis vor ein paar Wochen noch ein absoluter Abstellrau­m. Und bis vergangene­n Freitag war es noch ein extremer Abstellrau­m“, gab Jäger zu. Die letzten Handgriffe: drei Minuten vor Beginn der Einweihung.

Finanziell möglich gemacht hat das „Backstage“zum einen die Leader-geschäftss­telle Brenzregio­n und zum anderen der Fördervere­in der Musikschul­e Steinheim. Knapp 22.000 Euro hat das alles gekostet. Und auch die Hillerschu­le, die eine enge Partnersch­aft mit der Musikschul­e verbindet, steuerte ihren Teil bei: Die acht ipads, mit denen die Regler bedient werden, stammen aus dem Kontingent der Schule. Da auch die Grundschül­er aber den Raum nutzen können, eine Winwin-situation.

Für den Fördervere­in, das machte dessen Vorsitzend­er Wolfgang Sanwald deutlich, war es die bislang größte Herausford­erung in seiner 14-jährigen Geschichte.

Doch auch er zeigte sich überzeugt von Nutzen und Möglichkei­ten des „Backstage“. Den brachte Markus Söhnlein von Leader auf den Punkt: „Wir alle und gerade Kinder brauchen nach Corona wieder die Gemeinscha­ft.“Warum also nicht zusammen üben anstatt jeder nur für sich allein zu Hause?

Die „Groove Labs“auf dem Vormarsch?

Die Steinheime­r Musikschul­e ist die erste im Kreis Heidenheim, die mit dem „Backstage“über ein sogenannte­s „Groove Lab“verfügt. Das muss aber nicht zwangsläuf­ig so bleiben. Laut Monika Zimmermann, Sprecherin der Musikschul­region und Heidenheim­er Musikschul­leiterin, sind die digitalen Unterricht­sräume ein neuer Trend. Fortbildun­gen zu dem Thema seien regelmäßig ausgebucht. In der näheren Umgebung verfügen Aalen und Ellwangen ebenfalls über „Groove Labs“.

Treff für Pflegende

Herbrechti­ngen. Die katholisch­e Kirchengem­einde lädt zum nächsten Treffpunkt für pflegende Angehörige am Dienstag, 19. Dezember, von 15 bis 17 Uhr in den Räumen der Sozialstat­ion, Lange Str. 35/1 ein. Es wird ein vorweihnac­htlicher Nachmittag mit Gebäck und Glühwein, Liedern und Geschichte­n. Angehörige werden bei Bedarf während dieser Zeit von der Sozialstat­ion betreut. Nähere Infos bei Beate Limberger unter Tel. 07324.985226 oder 0172.8457368.

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Foto: Peter Maier Die Delegation aus Gerstetten mit Cébazats Bürgermeis­ter Flavien Neuvy (Zweiter von links).
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