Alleine, gemeinsam oder beides
Der neue, komplett digitale Unterrichtsraum „Backstage“ermöglicht den Kindern, sowohl alleine für sich als auch gemeinsam zu üben.
Schon mal was von „Groove Lab“gehört? Nein? So geht es wohl den meisten. So ging es auch Steinheims Bürgermeister Holger Weise, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule, Wolfgang Sanwald, und auch Markus Söhnlein von der Leader-aktionsgruppe Brenzregion.
Der Leiter der Steinheimer Musikschule, Jan Jäger, stellte ihnen das Konzept, bei dem die Musikschule Lahr quasi als Vorreiterin gilt, schon vor einigen Monaten vor: Beim „Groove Lab“handelt es sich um eine Art Proberaum, ausgestattet mit nahezu allem, was man sich an Instrumenten für Populärmusik wünschen könnte. Die Musikschüler, die den Raum nutzen wollen, können sich ein
Instrument aussuchen, übertragen wird der Ton über ihre Kopfhörer. Über ipads können sie entscheiden, ob sie nur sich hören bzw. nur für sich über wollen, oder mit den anderen Schülern im Raum gemeinsam. „Ich habe mich direkt von der Idee begeistern lassen“, sagte Bürgermeister Holger Weise jetzt bei einer kleinen Einweihungsfeier im Steinheimer „Groove Lab“, das den eigenen Namen „Backstage“bekommen hat. „Früher haben wir als Kinder daheim eben selbst Blockflöte und Glockenspiel geübt. Das hier allerdings ist die Zukunft.“
Zuvor „absolute Abstellkammer“
Eingerichtet worden ist das „Backstage“in einem Raum der Musikschule, der auf den ersten Blick nicht unbedingt dafür prädestiniert war: in einer Abstellkammer. Man kann aber Musikschulleiter Jan Jäger vor allem eines nicht vorwerfen und das ist mangelnde Kreativität. Und so wurde mit Hilfe des HausmeisterTeams aus dem unscheinbaren und vollgestellten Raum ein Proberaum der Zukunft. „Das Zimmer war bis vor ein paar Wochen noch ein absoluter Abstellraum. Und bis vergangenen Freitag war es noch ein extremer Abstellraum“, gab Jäger zu. Die letzten Handgriffe: drei Minuten vor Beginn der Einweihung.
Finanziell möglich gemacht hat das „Backstage“zum einen die Leader-geschäftsstelle Brenzregion und zum anderen der Förderverein der Musikschule Steinheim. Knapp 22.000 Euro hat das alles gekostet. Und auch die Hillerschule, die eine enge Partnerschaft mit der Musikschule verbindet, steuerte ihren Teil bei: Die acht ipads, mit denen die Regler bedient werden, stammen aus dem Kontingent der Schule. Da auch die Grundschüler aber den Raum nutzen können, eine Winwin-situation.
Für den Förderverein, das machte dessen Vorsitzender Wolfgang Sanwald deutlich, war es die bislang größte Herausforderung in seiner 14-jährigen Geschichte.
Doch auch er zeigte sich überzeugt von Nutzen und Möglichkeiten des „Backstage“. Den brachte Markus Söhnlein von Leader auf den Punkt: „Wir alle und gerade Kinder brauchen nach Corona wieder die Gemeinschaft.“Warum also nicht zusammen üben anstatt jeder nur für sich allein zu Hause?
Die „Groove Labs“auf dem Vormarsch?
Die Steinheimer Musikschule ist die erste im Kreis Heidenheim, die mit dem „Backstage“über ein sogenanntes „Groove Lab“verfügt. Das muss aber nicht zwangsläufig so bleiben. Laut Monika Zimmermann, Sprecherin der Musikschulregion und Heidenheimer Musikschulleiterin, sind die digitalen Unterrichtsräume ein neuer Trend. Fortbildungen zu dem Thema seien regelmäßig ausgebucht. In der näheren Umgebung verfügen Aalen und Ellwangen ebenfalls über „Groove Labs“.
Treff für Pflegende
Herbrechtingen. Die katholische Kirchengemeinde lädt zum nächsten Treffpunkt für pflegende Angehörige am Dienstag, 19. Dezember, von 15 bis 17 Uhr in den Räumen der Sozialstation, Lange Str. 35/1 ein. Es wird ein vorweihnachtlicher Nachmittag mit Gebäck und Glühwein, Liedern und Geschichten. Angehörige werden bei Bedarf während dieser Zeit von der Sozialstation betreut. Nähere Infos bei Beate Limberger unter Tel. 07324.985226 oder 0172.8457368.