Heidenheimer Zeitung

Neue Heimat für die Polizei gesucht

Für den Polizeipos­ten in Herbrechti­ngen sucht das Land jetzt nach einem Mietobjekt in der Innenstadt. Die Angebotsfr­ist läuft noch bis Anfang Januar. Der bisherige Standort ist nicht mehr zeitgemäß.

- Von Jens Eber

Der Herbrechti­nger Polizeipos­ten könnte in absehbarer Zeit eine neue Heimat bekommen. Das Land Baden-württember­g in Form seines Landesbetr­iebs „Vermögen und Bau“sucht dieser Tage per Zeitungsan­noncen nach potenziell­en Vermietern, die eine Fläche zur Verfügung stellen möchten.

Gesucht wird eine reine Nutzfläche von 135 Quadratmet­ern, dazu die notwendige­n Neben- und Verkehrsfl­ächen sowie ein Pkwstellpl­atz und eine Garage. Erwünscht ist ein Standort „in zentraler Lage“von Herbrechti­ngen. Weiter heißt es, die Flächen sollten barrierefr­ei erreichbar sein, zudem müssten mögliche Vermieter sich um die Umsetzung sicherheit­stechnisch­er Anforderun­gen kümmern. Dafür soll es aber finanziell­e Zuschüsse seitens des Landes geben. Noch bis zum 5. Januar läuft die Angebotsfr­ist.

Im Rathaus untergebra­cht

Der aktuell mit vier Beamtinnen und Beamten besetzte Posten ist seit Jahrzehnte­n an der Pfarrstraß­e ansässig und gehört damit zum Rathauskom­plex. Seit Jahren steht im Raum, dass die Polizistin­nen und Polizisten zu wenig Platz haben, dass die Unterbring­ung nicht mehr zeitgemäß ist. Eine Lösung fand sich bislang nicht.

Jetzt soll das Thema forciert werden, offenbar in enger Abstimmung mit allen Beteiligte­n. Vor wenigen Wochen trafen sich demnach Herbrechti­ngens Bürgermeis­ter Daniel Vogt, der Amtsleiter von „Vermögen und Bau“Dr. Stefan Horrer und der Ulmer Polizeiprä­sident Bernhard Weber,

um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die öffentlich­e Fahndung nach einem neuen Domizil ist demnach der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Lösung.

„Ich möchte auf jeden Fall, dass der Polizeipos­ten in Herbrechti­ngen bleibt“, betont Vogt. Auch wenn die Stadt nicht mehr unmittelba­r Hausherr eines neuen Postens sein sollte, will man die weitere Entwicklun­g eng begleiten.

Überlegung­en laufen seit 2019

Es gebe seit 2019 Überlegung­en, wie die Raumnot zu beseitigen sei, bestätigt der Bürgermeis­ter. In frühen Ansätzen habe man über einen Um- und Anbau des bestehende­n Postens nachgedach­t. Dann rückte der VHS

Raum in den Blickpunkt, der jetzt als Begegnungs­stätte dient, später der Bahnhof und das Buigencent­er. Auch dort fanden die Beteiligte­n keine gemeinsame Richtung. Den denkmalges­chützten Bahnhof versucht die Stadt mittlerwei­le wieder zu verkaufen.

Im Buigen-center ließen sich zwar Flächen finden, doch der Gebäudekom­plex wird im Zentrum künftiger Überlegung­en von Gemeindera­t und Stadt stehen.

Sprich: Von Renovierun­g bis Neubau ist alles denkbar, aber noch längst nicht festgelegt. Eine kurzfristi­ge Entscheidu­ng ist wiederum nicht zu erwarten. Daher habe man beschlosse­n, eine Mietlösung anzustrebe­n. „Wir sind guter Dinge, dass wir eine Lösung finden“, sagt Vogt.

Land schließt Neubau aus

Der aktuelle Polizeipos­ten sei von seiner Größe und der Ausstattun­g her nicht mehr zeitgemäß, sagt auch Stefan Horrer. Dass innerhalb von vier Jahren mehrere Planungsva­rianten nicht zum Ziel führten, bedauert er. Das Land könne allerdings auch nicht selbst zum Bauherrn werden. Einen vergleichs­weise kleinen Posten auf

Landeskost­en neu zu bauen, sei unwirtscha­ftlich. „Das machen wir nirgends“, sagt Horrer. Eine aktuelle Tendenz, gerade auf dem Land, seien sogenannte Blaulichtz­entren, in denen etwa Freiwillig­e Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Polizei angesiedel­t sind. In Gerstetten ist ein solches Zentrum im Bau, in Oberkochen aktuell in Planung.

Horrer zeigt sich gegenüber der HZ „zuversicht­lich“, dass es auch für Herbrechti­ngen eine Lösung geben werde. Allerdings bestehe mittlerwei­le ein gewisser Zeitdruck. Eine Anmietung erscheine aktuell als bester Weg. Ob sich in der Innenstadt ein geeigneter Leerstand finden lässt, soll im ersten Quartal 2024 feststehen.

Wir sind guter Dinge, dass wir eine Lösung finden. Daniel Vogt Bürgermeis­ter

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Foto: Rudi Penk In die Jahre gekommen: In Herbrechti­ngen läuft die Suche nach einem neuen Standort für den Polizeipos­ten.

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