Aus nach drei Jahren auf dem Mars
Mini-helikopter „Ingenuity“kann nicht mehr fliegen. Nasa zieht aus Einsatz weitreichende Lehren.
Washington.
Der vor fast drei Jahren von der Nasa auf den Mars geschickte Mini-hubschrauber „Ingenuity“fliegt nicht mehr. Das Fluggerät habe Schäden „an einem oder mehreren“Rotorblättern erlitten, teilte die Us-raumfahrtbehörde am Donnerstag mit. Nach 72 Flügen auf dem Roten Planeten sei „Ingenuity“nicht mehr in der Lage zu fliegen. Der Mini-hubschrauber war im Februar 2021 zusammen mit dem Rover „Perseverance“auf dem Mars gelandet.
Er habe eine „bittersüße“Nachricht zu verkünden, sagte Nasa-chef Bill Nelson in einem Video: Der kleine Hubschrauber habe seinen letzten Flug absolviert. „Was ‚Ingenuity‘ geleistet hat, übertrifft bei Weitem alles, was wir für möglich gehalten haben“, fuhr er fort. Mit dem Minihubschrauber sei „der Weg geebnet worden für künftige Flüge in unserem Sonnensystem“. Er verglich dessen Leistung mit der Leistung der Us-luftfahrtpioniere Gebrüder Wright.
Der einer Drohne ähnelnde Hubschrauber unterstützte den Rover „Perseverance“als „Aufklärer aus der Luft“bei der Suche nach Anzeichen für mögliches Leben auf dem Mars. Die von „Ingenuity“gesammelten Daten wurden von „Perseverance“zur Erde gesendet.
Stürmen, Staub und Eis getrotzt
Seinen ersten Flug hatte „Ingenuity“im April 2021 – eine Premiere in der Geschichte der Raumfahrt. Zu Beginn der Mission wurde als ursprüngliches Ziel für den nur 1,8 Kilo schweren Hubschrauber ausgegeben, innerhalb von 30 Tagen auf dem Mars fünf Flüge zu absolvieren. Dies hat er mit seinen nunmehr 72 Flügen in fast drei Jahren weit übertroffen. Insgesamt legte „Ingenuity“mehr als 17 Kilometer zurück und erreichte Höhen von bis zu 24 Metern.
Das kleine Fluggerät trotzte Staubstürmen, tückischem Gelände, einem toten Sensor und den extrem eisigen Temperaturen auf dem Mars. Noch funktioniert der Kontakt zu „Ingenuity“, sagte sein Nasa-projektleiter Teddy Tzanetos. Doch „irgendwann werden wir den Kontakt verlieren.“Laut dem Nasa-manager werden die Lehren aus seinem Einsatz noch lange die Zukunft der Raumfahrt beeinflussen.