Heidenheimer Zeitung

Planung kann weitergehe­n

Nachdem ein Architektu­rbüro vorübergeh­end in Turbulenze­n war, ist jetzt offenbar klar, dass die Stadt Herbrechti­ngen weiter einen Partner für den Neubau der Grundschul­e hat.

- Von Jens Eber

Es war zwar nur ein Satz in der Haushaltsr­ede von Herbrechti­ngens Bürgermeis­ter Daniel Vogt, aber der ließ aufhorchen: Beim Bibrisschu­lzentrum, dem „finanziell herausford­erndsten Projekt“der kommenden Jahre, sei man „aufgrund eines Insolvenzv­erfahrens beim beauftragt­en Architektu­rbüro eingebrems­t“.

Was das bedeutet, erläutert Vogt ein paar Tage später im Gespräch mit der HZ. Spatenstic­h und Abbrucharb­eiten für den ersten Bauabschni­tt, der den Neubau der Grundschul­e umfasst, werden erst 2025 erfolgen. Klar sei mittlerwei­le aber, dass das beauftragt­e Unternehme­n saniert werden kann und weiterarbe­iten wird. Dies habe auch der eingesetzt­e Insolvenzv­erwalter bestätigt, so Vogt.

Zuschlag im Sommer 2022

Das Planungsbü­ro aus Reutlingen hatte im Sommer 2022 den Zuschlag bekommen. Zuvor hatte ein Heidenheim­er Büro eine Machbarkei­tsstudie vorgelegt und sich in der europaweit­en Ausschreib­ung für die gesamte Planung zunächst ein Kopf-an-kopf-rennen mit dem Büro aus Reutlingen geliefert. Bei aller Erleichter­ung darüber, dass es aufseiten der Planer weitergeht, ist für Vogt allerdings klar: „Wir haben ein paar Monate verloren.“Dieses Jahr werden daher noch keine Bagger und keine Betonmisch­er anrollen, dafür sollen die Architekte­n die notwendige­n Pläne für die Baugenehmi­gung vorantreib­en. Auf dieser

Basis will die Stadtverwa­ltung dann auch die benötigten Zuschüsse beantragen.

Im Haushaltsp­lanentwurf für 2024 ist für den Grundschul­neubau eine Million Euro vorgesehen. In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung für die Folgejahre plant die Stadt dagegen weit größere Summen ein. Für 2025 rechnet man mit Ausgaben in Höhe von drei Millionen Euro, in den beiden Jahren danach sollen es jeweils vier Millionen Euro sein. Insgesamt sollen Abbruch und Neubau der Grundschul­e, die in den letzten Jahren recht stabil von 170 bis 180 Kindern besucht wurde, zwölf Millionen Euro kosten.

„Im Haushalt ist das Projekt durchfinan­ziert“, betont Bürgermeis­ter Vogt mit Blick auf die geplante neue Grundschul­e. Dabei wird der Neubau nicht als für sich stehendes Vorhaben betrachtet: Wenn die praktische­n Arbeiten an dem Gebäude beginnen, werde man parallel am Buigen-gymnasium weiterplan­en. Ziel sei, nach der Fertigstel­lung der Grundschul­e möglichst nahtlos weiterbaue­n zu können.

Planungen dauern seit Jahren an

Die bauliche Neugestalt­ung aller Schulen und Einrichtun­gen auf dem Bibriscamp­us beschäftig­t Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t

schon seit vielen Jahren. Nachdem zwischenze­itlich ein Komplettne­ubau des Schulzentr­ums aufgrund der erwarteten hohen Kosten aus dem Fokus gerückt war, einigte man sich auf Sanierung und teilweisen Neubau.

Doch auch diese Variante hat sich im Laufe der Zeit noch verändert. Im Mai vergangene­n Jahres beschloss der Gemeindera­t, die bestehende Grundschul­e abbrechen und einen Neubau erstellen zu lassen, für den aktuell mit elf Unterricht­sräumen geplant wird.

Zuvor war vorgesehen gewesen, die Grundschul­e über einen An- und Umbau der Gemeinscha­ftsschule

Im Haushalt ist das Projekt durchfinan­ziert.

Daniel Vogt Bürgermeis­ter

zu realisiere­n. Mit fortschrei­tender Planungsti­efe hatte sich aber offenbar gezeigt, dass diese ursprüngli­che Variante zahlreiche bautechnis­che Probleme mit sich gebracht hätte. Der neuen Variante zufolge wird die Gemeinscha­ftsschule in einem späteren Bauabschni­tt saniert.

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Foto: Rudi Penk Voraussich­tlich im kommenden Jahr soll die Grundschul­e im Bibrisschu­lzentrum einem Neubau weichen.

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