Heidenheimer Zeitung

Die Lage bei den Nachbarn

In einem Ulmer Lokal gibt‘s Fleischers­atz aus dem 3-D-drucker, in Heubach steht das Freibad auf der Kippe und in Dillingen und Aalen wird gegen rechte Hetze demonstrie­rt.

- Von Kathrin Klein

Fleisch aus dem 3-D–drucker? Klingt gewöhnungs­bedürftig, gibt es aber aktuell im „Enchilada“in Ulm – und wie die Südwestpre­sse berichtet, kommt das gut an. Im Rahmen des „Veganuary“- einer Aktion, bei der dazu animiert wird, sich vegan zu ernähren – gibt es in dem Lokal eine spezielle Karte mit veganen Produkten, beispielsw­eise Burger, Burritos oder Quesadilla­s. Der Fleischers­atz dafür kommt von „Redefine Meat“, ist rein pflanzlich – und stammt eben aus einem speziellen 3D-drucker. Dieser ist in der Lage, die Struktur von Muskelfase­rn und Fett möglichst authentisc­h nachzubild­en. Und das kommt bei den Gästen des Lokals laut Betreiber Pasquale Reccia offenbar gut an: „Das wird immer mehr nachgefrag­t. Immerhin 30 Prozent unserer Karte sind schon vegetarisc­h oder vegan – bis zur Mayonnaise oder der Pina Colada.“

Heubach kämpft um das Freibad

Die Stadt Heubach kämpft zurzeit um die Zukunft ihres Freibads: Das Bad muss dringend saniert werden – doch für eine umfassende Renovierun­g fehlt der Stadt das Geld, so berichtet die Schwäbisch­e Post. Ende Dezember war noch nicht klar, ob das Freibad im Sommer 2024 überhaupt öffnen würde. Jetzt steht fest: Das Freibad öffnet im Frühjahr – jedoch mit eingeschrä­nkter Technik, eingeschrä­nkten Öffnungsze­iten und beschränkt­er Besucherza­hl. Weil eine der Filterpump­en kaputt ist, sind die Schließzei­ten notwendig, um die Wasserqual­ität zu gewährleis­ten. Und: Solle die verblieben­e Filterpump­e auch kaputtgehe­n, muss das Bad umgehend schließen.

Wie es dann weitergehe­n soll? Derzeit prüft die Stadt Heubach die Sanierungs­möglichkei­ten und will, wenn möglich, die Arbeiten während der Sommermona­te ausschreib­en. Doch ob das Heubacher Freibad erhalten werden kann, ist wohl noch nicht sicher: Die umfassende Sanierung würde 15 Millionen Euro kosten, was die Stadt nicht stemmen kann – und selbst die Umsetzung einer „kleinen Lösung“steht noch nicht fest: „Es muss zuerst klar sein, ob die Sanierung für den anstehende­n Haushalt überhaupt tragbar ist“, so Heubachs Bürgermeis­ter Dr. Joy Alemazung.

Weitere Demos gegen rechts

Hunderttau­sende Menschen sind am vergangene­n Wochenende in

ganz Deutschlan­d auf die Straßen gegangen, um gegen rechtes Gedankengu­t und Hetze zu demonstrie­ren – etwa in Ulm versammelt­en sich rund zehntausen­d Menschen auf dem Münsterpla­tz. Und die Aktionen gehen weiter: Auch Aalen und Dillingen wollen ein Zeichen gegen rechts setzen, so berichten Schwäbisch­e Post und Donauzeitu­ng. In Dillingen rufen die Grünen und die Unterstütz­ergruppe

Asyl/migration am Samstag, 27. Januar, zu einer Kundgebung gegen rechts und für mehr Menschlich­keit auf. Der Demonstrat­ionszug startet um 13.30 Uhr am Dillinger Schloss, von dort geht es über die Königstraß­e zum Ulrichspla­tz, wo die Kundgebung stattfinde­n wird.

In Aalen will das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“in der Woche darauf ein Zeichen gegen rechts setzen: Am Samstag, 3. Februar, findet eine Demonstrat­ion gegen Hass, Hetze und Rassismus statt, so berichtet die Schwäbisch­e Post. Aufgerufen seien „alle, denen unsere Demokratie und eine offene Gesellscha­ft am Herzen liegen“, so die Veranstalt­er. Der Demonstrat­ionszug beginnt um 15 Uhr auf dem Bahnhofsvo­rplatz und endet vor dem Rathaus, wo eine Kundgebung geplant ist.

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Foto: Catrin Weykopf Zehntausen­d Menschen waren bei der Demo gegen rechts am vergangene­n Wochenende in Ulm dabei.
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Symbolfoto: stock. adobe.com/lukas Godja Vegane Burger, Burritos und mehr mit Fleischers­atz aus dem 3-D-drucker gibt es im „Enchila- da“in Ulm.

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