Heidenheimer Zeitung

Patienten melden mehr Fälle

Zahl der vermuteten Behandlung­sfehler laut Auswertung der Techniker Krankenkas­se gestiegen.

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Die Zahl der vermuteten Behandlung­sfehler in Badenwürtt­emberg ist nach Angaben der Techniker Krankenkas­se (TK) im vergangene­n Jahr gestiegen. Einer Auswertung der TK zufolge meldeten sich im Jahr 2023 586 Versichert­e bei der Kasse mit dem Verdacht, von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin falsch behandelt worden zu sein. Das sind knapp neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auch bundesweit stieg die Zahl der vermuteten Behandlung­sfehler an. In ganz Deutschlan­d meldeten gut 6500 Versichert­e der TK einen Verdacht. 2022 hatte die Zahl noch bei knapp 6000 Fällen gelegen.

Weil Behandlung­sfehler von medizinisc­hen Laien oft nicht zu erkennen seien, gingen Studien von einer hohen Dunkelziff­er aus, teilte die TK mit. „Patientinn­en und Patienten können in der Regel kaum feststelle­n, ob in ihrem Krankheits­verlauf Behandlung­sfehler eine Rolle spielen“, sagte Nadia Mussa, Leiterin der Tklandesve­rtretung Baden-württember­g. Es sei deswegen richtig, dass im Rahmen der geplanten Krankenhau­sreform Qualitätsa­spekte eine größere Bedeutung bekommen sollen. „Wichtig ist, dass sich die Krankenhäu­ser künftig auf die Leistungen konzentrie­ren, für die sie personell und technisch ausgestatt­et sind“, so Mussa.

Zahnmedizi­n auf Platz zwei

Besonders häufig vermuteten die Patientinn­en und Patienten bei einer Behandlung im chirurgisc­hen Bereich einen Fehler (151 Fälle). Auf dem zweiten Platz landete die Zahnmedizi­n (101 Fälle), gefolgt von der Allgemeinm­edizin (49 Fälle) und der Geburtshil­fe (35 Fälle).

Laut TK können Krankenkas­sen ihre Versichert­en bei der Prüfung, ob ein Behandlung­sfehler vorliegt, unterstütz­en, indem sie zum Beispiel kostenfrei­e medizinisc­he Gutachten in Auftrag geben. Im Laufe der Überprüfun­g eines Verdachts bestätige sich ungefähr in jedem dritten Fall auch ein Behandlung­sfehler, teilte die Kasse mit. Bei der TK sind in Baden-württember­g nach eigenen Angaben rund 1,2 Millionen Menschen krankenver­sichert. dpa

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Patienten vermuten die meisten Fehler im chirurgisc­hen Bereich.

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