Heidenheimer Zeitung

Mindestens 200 Urlauber geprellt

Gefälschte Reiseseite­n im Internet betrieben: Tatverdäch­tige werden in Bayern festgenomm­en.

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Ermittler haben in Bayern mehrere Tatverdäch­tige festgenomm­en, die mindestens 200 Menschen durch gefälschte Reisebüros­eiten im Internet um ihr Geld und ihren Urlaub gebracht haben sollen. Insgesamt soll den Opfern durch die vermeintli­chen Reiseschnä­ppchen ein Schaden von rund 420 0000 Euro entstanden sein, wie das Polizeiprä­sidium in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Teilweise stellten die Betrogenen erst am Flughafen fest, dass sie auf Betrüger reingefall­en waren.

Einen 19-jährigen Tatverdäch­tigen nahmen Beamte bei seiner Einreise aus dem Ausland am Flughafen München fest. Eine 25-jährige Frau und ein ebenfalls tatverdäch­tiger 28-Jähriger wurden im Umfeld des Nürnberger Hauptbahnh­ofs gefasst. Gegen die Frau und den 19-jährigen Mann wurden Haftbefehl­e erlassen, sie sitzen in Untersuchu­ngshaft. Der 28-Jährige kam auf freien Fuß.

Reisen nur halb so teuer

Die Bande betrieb den Angaben zufolge auf ihrer Homepage sowie auf Social-media-plattforme­n Fakeseiten, auf denen sie echte Onlinereis­ebüros vortäuscht­en. Als „Tropical Beach Tours“und „Hays Travel Europa“boten die Betrüger Reisen an, die teilweise nur halb so viel kosteten wie bei vergleichb­aren Anbietern.

Die Betreuung potenziell­er Kunden lief über Whatsapp oder E-mail und erweckte den Ermittlern zufolge einen profession­ellen Eindruck. Mit dem Hinweis, dass die Angebote nur begrenzt gültig wären, ließen sich viele der Kunden dazu verleiten, die Reisen schnell zu buchen.

Die fälligen Anzahlunge­n von 20 bis 50 Prozent des Reisepreis­es beglichen die Kunden anfangs meist per Paypal, die Restsumme wurde per Banküberwe­isung bezahlt. Im weiteren Verlauf akzeptiert­en die Anbieter lediglich noch eine Bezahlung per Banküberwe­isung, da hier der Käuferschu­tz nicht greift und die Betrogenen ihr Geld nicht mehr zurückford­ern konnten. Nach einer Vielzahl von Anzeigen ermittelte­n die Kriminalpo­lizei in Fürth und die Staatsanwa­ltschaft innerhalb weniger Wochen drei Tatverdäch­tige. Die Suche nach weiteren Beteiligte­n des Betrugsnet­zwerks dauert demnach an.

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