Musks dunkle Seite
Hire and Fire – Anheuern und Feuern ist in den USA eine beliebte Personalpolitik. 12 500 Stellen hat Elon Musk in Grünheide geschaffen. Jetzt, wenn es nicht so gut läuft, werden eben ein paar Tausend entlassen. Nach dem Motto: Was soll‘s? Es ist die dunkle Seite des schillernden Unternehmers. Das hätte man wissen müssen, als man ihm den Teppich ausrollte.
Tesla ist auch nur ein Konzern. Konzentration auf wenige Modelle, Mängel an Fahrzeugen, Doppelstrukturen im Unternehmen machen dem Ex-shooting-star zu schaffen. Der Börsenkurs ist auf Tiefflug. Die angezettelte Preisschlacht nagt am Gewinn, chinesische Konkurrenten erstarken. Die Konzentration auf den batterieelektrischen Antrieb war einst ein Vorteil von Tesla. Und ist jetzt zum Nachteil geworden, wenn Verbrenner vermehrt gekauft werden und
Hybride mit Elektro- und Verbrennermotor eine Renaissance feiern.
Der Weg zur Elektromobilität ist nicht nur kurvig, es geht auch auf und ab. Die deutsche Autoindustrie spürt das ebenfalls. Die nachlassende E-auto-begeisterung ist vor allem ein selbstgemachtes Problem. Wer zu wenig attraktive Modelle bietet, in China nicht mithalten kann und kein preiswertes Strom-auto verkauft, darf sich über ausbleibende Käuferinnen und Käufer nicht wundern. Die Politik mit ihrem fehlendem Enthusiasmus etwa beim Ladesäulenausbau und gestrichenen Prämien hemmt zusätzlich. Die enthusiastischen Fans der E-anfangszeit sind bedient, die normalen Käufer wollen umworben werden.
Die Zukunft ist elektrisch. Aber vielleicht wird alles länger dauern und weniger glattlaufen, als es sich Elon Musk und viele andere einst vorstellten.