Laut bis atmosphärisch
Drei Bands waren im Bistro im Zollamt zu sehen und zu hören. Viel Publikum war da.
Am vergangenen Samstag gaben sich erneut drei Bands im Bistro im Zollamt die Ehre. Der Höchstädter Bernd Spring alias „Isidor Sr.“machte den Auftakt. Springs Sound ist schwer zu beschreiben. Bass! Mal verzerrt, mal im Sound stark verändert, mal geschrubbelt, mal gezupft. Dazu Beats aus der Box und ein extrem halliger, aber sanft fliegender Gesang. Er spielte mit vollem Körpereinsatz. Das Publikum honorierte mit begeistertem Applaus.
„TFNRSH“aka. Tiefenrausch aus Tübingen zeigten dann, was mit Gitarre, Drums, Bass und Synthies möglich ist. Treibender Sound, in keinem Moment eine Stimme mit Lyrics missend. Bittersüße
Melodien verschmolzen mit brachialen Riffs zu einer atmosphärischen und ergreifenden Synthese. Die drei Musiker Sasan Bahreini, Stefan Wettengl und Julius Watzl brachten ihre Liebe zu Psychedelic, Stoner und Progrock sowie ihre individuellen Einflüsse zusammen, um eine eigene, energiegeladene Synthese dieser Stile zu schaffen, die die Grenzen des Konventionellen sprengt und durch anspruchsvolle Arrangements um viele Facetten erweitert. Das Publikum ging voll mit und forderte nach über einer Stunde noch eine Zugabe.
Gegen 23 Uhr starteten Fogdriver ihren Auftritt mit ihrem Song Moksha. Die Band verstand es, die
Gäste in eine Art sphärische Gelassenheit zu ziehen. Dezente Gitarrenloops von Gitarrist David Tauber machten es sich auf dem flauschigen Synth- und Bass-teppich von Joachim Weller bequem, während Otis Weller an den Drums wie eine Maschine den Sound abrundete. Die „Quasi-familienband“wurde von Tanja Weller mit passenden Visuals begleitet. Durch Sound, Dunkelheit, Visuals und den punktuell eingesetzten Nebel entwickelte sich die Band während des Konzerts immer mehr zu einem Gesamtkunstwerk. Dabei verzichtet auch Fogdriver gänzlich auf Gesang und ließ allein Bilder und Töne sprechen.