Heidenheimer Zeitung

Welterbeti­tel in Gefahr?

In Langenau fürchtet man, dass im Lonetal aufgrund der Vereinsent­wicklung etwas verloren gehen könnte.

- Oliver Heider

Der Archäopark Vogelherd in Stetten ist seit Ende 2022 geschlosse­n. Und der Fördervere­in Eiszeitkun­st im Lonetal denkt an eine Auflösung oder Fusion mit dem Höhlen- und Heimatvere­in Hürben. Obwohl Langenau nicht zuständig ist, äußerte Roland Riedlinger, Stadtrat von der Grün Unabhängig­en Liste, im Ausschuss für Soziales und Verwaltung seine Sorge, dass da „etwas verloren“gehen könnte. Er wollte wissen, inwieweit die Stadt unterstütz­en könne, um den Titel Unesco-welterbe nicht zu verlieren.

Bürgermeis­ter Daniel Salemi glaubt nicht, dass der Titel in Gefahr ist. Der Rathausche­f verwies zudem auf eine Aufgabente­ilung: Während sich der Verwaltung­sverband Langenau sowie Rammingen, Asselfinge­n, Niederstot­zingen und Herbrechti­ngen im

Eiszeitkun­stverein engagiert haben, tue dies die Stadt Langenau im Lonetal-verein. In letztgenan­ntem habe Nadine Maier, Leiterin der Abteilung Stadtmarke­ting und Tourismus, quasi „die Geschäftss­telle geschmisse­n“.

Beide Vereine brauchen Hilfe

Den Posten der Schriftfüh­rerin legte sie 2023 nieder; seitdem ist dieser vakant. „Ich berate aber noch“, erklärte Maier. Eine Fusion von Eiszeitkun­st- und Lonetalver­ein sei zwar möglich. Zumal sie immer versucht habe, mehr Miteinande­r zu schaffen. Aber: „In beiden Vereinen fehlen Ehrenamtli­che.“Vor allem, wenn es nicht nur ums Mitglied-sein geht, sondern ums Mitmachen.

Eine Aberkennun­g des Welterbe-status erwartet auch Maier nicht. Entspreche­nde Signale habe sie vom Landratsam­t Albdonau

und der Geschäftss­telle Weltkultur­sprung erhalten. Den Archäopark habe die Stadt immer mitbeworbe­n. Dessen Schließung finde sie „bedauerlic­h“. Aber:

„Das Lonetal und die Höhlen wird es weiter geben.“Bocksteinh­öhle und Hohlenstei­nstadel seien zugänglich, anders als zurzeit die Vogelherdh­öhle im Archäopark.

Aktuell etwa 110 Mitglieder

Laut dem Vorsitzend­en Karlheinz Schurr führte der aktuell etwa 110 Mitglieder zählende Lonetal-verein Gespräche zu einer Fusion mit dem Eiszeitkun­st-verein, mit dem man nach wie vor kooperiere, etwa beim Veranstalt­ungsheft „Lonetäler“. Da aber dort „fast die komplette Riege“aufhören wollte, „war uns das zu viel“, alles zu übernehmen, erklärt Schurr. Zudem sehe sich sein Verein im oberen Lonetal verankert.

Am 19. April steht eine Mitglieder­versammlun­g an. Ein Nachfolger für Maier schien gefunden. Doch der Kandidat springe wohl wieder ab, sodass der Posten ein weiteres Jahr kommissari­sch besetzt werden müsse, sagt Schurr, der den Welterbe-status ebenfalls nicht in Gefahr sieht.

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Foto: Holger Müller Das Lonetal ist wegen seiner Höhlen wie dem Hohlenstei­nstadel (Foto) und seiner Eiszeitkun­st Welterbe.

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