Angriff verschreckt Anleger
Mit einem zeitlichen Verzug reagieren die Finanzmärkte auf den Konflikt zwischen dem Iran und Israel. Die Kurse geben nach.
Mit einem Tag Verzögerung kommt die Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten an den Finanz- und Rohstoffmärkten an. Die Hoffnung am Markt, dass es zu keiner weiteren militärischen Eskalation kommt, hatte den Kues des deutschen Leitindex am Montag noch mit einem Plus 0,5 Prozent aus dem Handel gehen lassen. Doch nach der anfänglichen Erleichterung darüber, dass der erste direkte Angriff Irans auf Israel vom Wochenende fast vollständig abgewehrt werden konnte, wächst nun die Sorge vor den mittelfristigen politischen und wirtschaftlichen Folgen.
Am Dienstag verlor der deutsche Leitindex Dax zwischenzeitlich mehr als 300 Punkte, oder 1,7 Prozent. So niedrig stand der Dax seit Anfang März nicht mehr. In Japan und den USA zeichnete sich zuvor schon eine Kurskorrektur ab. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel am Dienstag um knapp zwei Prozent, der Us-amerikanische S&P 500 schloss bereits am Montag mit einem Minus von 1,2 Prozent. Öl stieg gleichzeitig im Preis.
Anleger befürchten, dass es tatsächlich zu einem Krieg zwischen dem Iran und Israel kommt und in diesen dann weitere Länder des Nahen und Mittleren Ostens und die USA hineingezogen werden. Das Ausmaß der Belastung
für die Aktienmärkte Preise von 100 Us-dollar und entscheidend davon abhängen, ob mehr je Barrel nicht auszuschließen, es bei zeitlich beschränkten Aktionen vermuten etwa die Rohstoffexperten bleibt, erklärten Marktbeobachter. der Dz-bank. Stark reagieren würde der Ölpreis voraussichtlich,
Noch lässt Israel offen, wie es sobald Infrastruktur auf den iranischen Angriff reagieren werde. Man wäge die weiteren Schritte ab, hatte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Montagabend gesagt, dabei aber deutlich gemacht, dass auf einen Angriff mit so vielen
Raketen eine Reaktion folgen werde. Premierminister Benjamin
Netanjahu hatte dies am Dienstag unterstrichen, aber auch betont, man werde „nicht aus dem Bauch heraus“agieren.
In Folge der angespannten
Lage hielt sich der Ölpreis am
Dienstag bei der Marke von 90
Dollar pro Barrel. Am Freitag waren die Notierungen mit 92 Dollar auf den höchsten Stand seit
Herbst 2023 gestiegen. Der Iran ist einer der größten Ölproduzenten der Welt. Zudem könnte die
Regierung in Teheran die Straße von Hormus für den Schiffsverkehr sperren. Durch die Meerenge, die den Persischen Golf und den Golf von Oman verbindet, wird täglich rund ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion transportiert.
Angesichts der erneuten Eskalation der Lage befürchten Experten sogar einen weiteren Anstieg.
Bei einer Beeinträchtigung der
Handelsrouten in der Region seidürftenden von Kampfhandlungen betroffen würde, die für die Förderung oder den Transport von Öl wichtig sind.
Hohe Energiepreise würden auch die ohnehin schwierige konjunkturelle Lage in Europa belasten und könnten womöglich den
Trend sinkender Inflationsraten aufhalten oder sogar umkehren. Für die Zentralbanken stelle sich dann die Frage, ob sie bereit seien, durch den Inflationseffekt steigender Ölpreise „hindurchzuschauen“, erklärt Dz-bank-analyst Jan Holthusen. Für möglich hält er, dass die Währungshüter die für den Sommer erwartete Zinswende verschieben könnten, um die jüngsten Erfolge bei der Inflationsbekämpfung nicht zu gefährden.
Analysten erwarten insgesamt ein nervöseres Geschehen an den Aktienmärkten und schließen heftigere Kurskorrekturen nicht aus. Die Möglichkeit einer direkten Reaktion Israels bedeute, dass Unsicherheit und Spannung noch eine ganze Weile anhalten werden, schreiben die Rohstoffexperten der ING.
Schließlich ist die Lage für Anleger auch ohne das geopolitische Störfeuer komplizierter geworden. Eine zähe Inflation und robuste Wirtschaftsdaten lassen auch in den USA Zweifel an den für Sommer angenommenen Zinssenkungen der Us-notenbank FED aufkommen. Die Unsicherheit belastet die Aktienkurse, dafür werden andere Anlagen, die Zinsen abwerfen, attraktiver. Die Rendite der zehnjährigen Usstaatsanleihe erreichte mit über 4,6 Prozent am Montag das höchste Niveau seit dem vergangenen November.
Ölpreis von 100 Dollar je Barrel möglich.