Heidenheimer Zeitung

„Ich war einfach im roten Bereich“

Arianit Gashi erklärt, warum er nicht mehr Trainer des AC Milan Heidenheim ist.

- Edgar Deibert

Die sportliche Krise beim AC Milan Heidenheim spitzt sich zu. Während der kleine Verein (etwa 60 bis 70 Mitglieder) in der Saison 2021/22 den Aufstieg in die Bezirkslig­a feiern konnte, ging es seitdem stetig bergab. Nach dem Wiederabst­ieg nur eine Saison später sind die Heidenheim­er Tabellenle­tzter in der Kreisliga A 3. Damit droht der Absturz in die Kreisliga B 4, die unterste Spielklass­e im Fußballbez­irk Ostwürttem­berg.

In den vergangene­n 15 Monaten traten drei Trainer zurück. Dusco Cuckovic im Februar 2023, Salvatore Di Gregorio im Dezember 2023 und nun Arianit Gashi Anfang April 2024. Zwischenze­itlich hatte Ümit Meral das Team in der Rückrunde der Bezirkslig­asaison 2022/23 betreut, der Verein plante allerdings ohne ihn.

Was ist los beim AC Milan Heidenheim? „Es hat einfach nicht gepasst. Es war nicht so, wie ich es mir vorgestell­t hatte“, drückt es Arianit Gashi diplomatis­ch aus. Der Neresheime­r hatte die Mannschaft erst im Januar 2024 übernommen. Nach sechs Niederlage­n (bei einem Sieg) zog Gashi die Reißleine. Die 0:3-Niederlage bei der SG Herbrechti­ngen/bolheim am 7. April war sein letztes Spiel als Milan-coach. Am Mittwoch, 10. April, habe er das Team von seinem Rücktritt informiert.

Arianit Gashi betont allerdings, dass der Rücktritt seiner persönlich­en Situation (vor allem der berufliche­n) geschuldet sei. So arbeitet der 39-Jährige regelmäßig auch an Wochenende­n. „Ich war einfach im roten Bereich. Nach dem Spiel in Herbrechti­ngen habe ich gemerkt, dass ich fertig war“, beschreibt er. Mit der Mannschaft habe er kein Problem, vor allem am Anfang sei die Trainingsb­eteiligung sehr gut gewesen. Dann hätte es viele Verletzte gegeben.

Nun wolle er „wirklich eine Pause“einlegen. Nach dem 6. Spieltag der laufenden Saison war Gashi nämlich beim ASV Heidenheim, den er als Trainer in die Kreisliga A 3 geführt hatte, zurückgetr­eten. Zwei Rücktritte in einer Saison – ein Kunststück, auf das er sicherlich gerne verzichtet hätte.

Zwar habe sich der Schritt von Arianit Gashi angedeutet, dennoch sei es für den AC Milan Heidenheim überrasche­nd gekommen, sagt Gaetano Pingo. Der Verein setze auf eine interne Lösung, wie der Spielleite­r erklärt. Mit Salvatore Lo Giudice und Enrico

Lippolis bilden der bisherige Kapitän und der zweite Kapitän das neue Trainerduo. Beide waren bereits bei der 0:3-Heimnieder­lage gegen den Tabellendr­itten TSV Gussenstad­t im Einsatz. Lo Giudice fungiert als Spielertra­iner (Gianluca Incarnato trug die Kapitänsbi­nde), Lippolis ist zurzeit verletzt und coacht von der Seitenlini­e aus.

Die Leistung des Teams gegen Gussenstad­t habe gezeigt, dass die Spieler motiviert und ehrgeizig seien, den Klassenerh­alt zu schaffen, sagt Gaetano Pingo. Er glaube fest an einen Verbleib in der Kreisliga A 3. Doch sollte es so kommen, würde der AC Milan Heidenheim mit dem Trainerduo Lo Giudice/lippolis in der Kreisliga B 4 weitermach­en. Der Verein sei nicht auf Trainersuc­he, so der Spielleite­r.

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Foto: Fupa/yasemin Arman Gelingt dem AC Milan Heidenheim (hier gegen den TKSV Giengen) der Klassenerh­alt?

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