Heidenheimer Zeitung

BVB siegt im Sechs-tore-spektakel

Borussia Dortmund dreht mit einem spektakulä­ren 4:2-Heimsieg gegen Atletico Madrid die Hinspielni­ederlage und steht im Halbfinale der Champions League.

- Von Thomas Nowag

In einer magischen schwarzgel­ben Nacht hat sich Borussia Dortmund zurück in den Hochadel des europäisch­en Fußballs gezaubert – nun reift sogar der Traum vom neuerliche­n Endspiel in Wembley. Mit der Kraft der Gelben Wand rang der BVB am Dienstag Atletico Madrid unwiderste­hlich 4:2 (2:0) nieder und zog in einem Achterbahn­drama erstmals seit 2013 ins Champions-league-halbfinale ein.

Der überragend­e Julian Brandt (34.) zündete das ausverkauf­te Stadion mit seinem Führungsto­r an, spätestens beim 2:0 durch Ian Maatsen (39.) kochte die Stimmung der 81.365 Zuschauer über. Ganz im Gegensatz zum 1:2 im Hinspiel am vergangene­n Mittwoch war der BVB von der ersten Minute an präsent und dominant, er musste allerdings mit einem Eigentor durch Mats Hummels (49.) einen Stimmungsd­ämpfer hinnehmen. Angel Correa gelang sogar der Ausgleich (64.).

Erneut ein „German Endspiel“?

Zu umjubelten Europapoka­l-helden wurden dann aber Niclas Füllkrug (71.) und Marcel Sabitzer (74.). Damit erscheint sogar eine Wiederholu­ng des „German Endspiels“in London von 2013 gegen Bayern München möglich – damals unterlag der BVB mit 1:2.

Die Magie der gefürchtet­en Südtribüne sollte den BVB einen weiteren Schritt tragen. „Ich weiß, was dieses Stadion mit der Mannschaft machen kann. Wir haben hier einige magische Nächte erlebt“, sagte Sportdirek­tor Sebastian Kehl vor dem Anstoß. Trainer Edin Terzic verlangte „Helden in schwarz-gelb“.

Donyell Malen, das war klar, würde nicht dazugehöre­n: Der niederländ­ische Außenstürm­er fiel erneut verletzt aus. Dadurch bekam Karim Adeyemi trotz seiner

unnötigen Gelb-roten Karte in der Liga bei Borussia Mönchengla­dbach (2:1) eine weitere Chance. Füllkrug stürmte in Abwesenhei­t des verletzten Sebastien Haller. Bei Atletico fehlte Hinspiel-torschütze Samuel Lino wegen einer Sperre.

Der Führungstr­effer, vor dem Brandt den früheren Bvb-profi Axel Witsel narrte, war absolut verdient. Maatsens Flachschus­s von halblinks ließ die Fans träumen, Atletico wirkte schockiert – der wütende Trainer Diego Simeone strafte seine Spieler mit einem Dreifach-wechsel ab.

Für die Dortmunder ging es denkbar bitter weiter, als Hummels einen Kopfball von Mario Hermoso mit dem Fuß ins eigene Tor lenkte. Gregor Kobel war machtlos, der BVB wankte, die Gäste spielten wie aufgezogen: Correa schob den Ball aber (noch) knapp neben das Tor (57.). Nach einer Kobel-glanzparad­e machte er es wenig später besser. Der BVB schüttelte sich, er spielte spektakulä­r nach vorne. Füllkrug beendete seine Torflaute mit einem perfekten Kopfball an den Innenpfost­en, Sabitzer legte einen platzierte­n Linksschus­s nach – im Stadion brach Ekstase aus.

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Foto: Bernd Thissen/dpa Duell im Mittelfeld: Dortmunds Emre Can (Mitte) und Atleticos Álvaro Morata (rechts) kämpfen um den Ball.

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