Heidenheimer Zeitung

Der neue Boom nun auch in Bissingen

Cindy Schramek und Hanna Lindenmaie­r eröffnen im alten Schulhaus das Keramik-malatelier Único. Das Handwerk liegt derzeit im Trend – bei sämtlichen Altersgrup­pen.

- Von Maximilian Haller in das Keramikmal­atelier

Sie tragen Namen wie „Green Thumb“, „Sunkissed“oder „Blue Yonder“: Farbflasch­en über Farbflasch­en stehen fein säuberlich sortiert in dem Regal. Nur wenige Meter daneben türmen sich unterschie­dlichste Arten an Keramik-geschirr, welche nur darauf warten, bepinselt zu werden. Keramik selbst zu bemalen, steht derzeit hoch im Kurs. Künftig soll es dazu auch in Bissingen die Möglichkei­t geben. Im alten Schulhaus an der Hauptstraß­e haben Cindy Schramek und Hanna Lindenmaie­r das Keramik-malatelier Único eröffnet.

Befreundet sind Schramek und Lindenmaie­r seit rund 20 Jahren, sie haben viele Jahre gemeinsam in der Württember­gligamanns­chaft der TSG Giengen Handball gespielt. „Wir wollten schon immer beruflich etwas zusammen machen, hatten aber keine konkrete Idee und es gab auch nie den richtigen Zeitpunkt“, erzählt Lindenmaie­r. Bis es ihn eines Tages dann doch gab. Als die beiden das Bemalen von Keramik für sich entdeckten, sei schnell klar gewesen, dass sie diese kreative Auszeit und den Entspannun­gsfaktor weitergebe­n wollten.

„Mein Vater ist die ersten acht Jahre seines Lebens in dem alten Schulhaus aufgewachs­en“, berichtet Schramek, die selber in Bissingen wohnt. Als die Räumlichke­iten, in

denen zuvor die Firma Vfm untergebra­cht gewesen war, schließlic­h frei wurden, seien die Zeichen sozusagen nicht mehr zu leugnen gewesen. Am 3. Mai öffnet Único seine Tore. Lindenmaie­r und Schramek betreiben das Atelier als Nebengewer­be.

Im Zuge von Workshops sollen Interessen­ten die Möglichkei­t bekommen, Keramik selber zu bemalen. Damit ist jedoch nicht nur der Pinsel gemeint. Die Keramik-rohlinge können mit unterschie­dlichen Techniken

verziert werden, darunter Zahnbürste­n und Schwämme. Auch Siebdrucke sowie Kratztechn­iken sind möglich. Viele Menschen würden Keramik-bemalen zunächst mit etwas Altbackene­m assoziiere­n. „Man kann das aber definitiv auch hübsch und modern gestalten“, findet die Herbrechti­ngerin Hanna Lindenmaie­r. Vergleichb­are Malatelier­s gibt es derzeit vermehrt in Großstädte­n, doch auch im Kreis Heidenheim

scheint Interesse an dem Handwerk zu bestehen. Der Eröffnungs­workshop am 4. Mai sei bereits fast ausgebucht, von Kindern bis Rentnern sei dabei jede Altersgrup­pe vertreten.

Die beiden Único-gründerinn­en konzentrie­ren sich mit ihrem Angebot gänzlich aufs Bemalen, Rohlinge stellen sie Kursteilne­hmern bereit. Würden sie zusätzlich Töpfern anbieten, könnte das womöglich manche

Interessen­ten abschrecke­n, so der Gedanke. Schramek und Lindenmaie­r selbst haben den Prozess getreu des Mottos „Learning by doing“erlernt. Für sie beinhaltet das zudem, den eigenen Brennofen bedienen zu können. Sobald die Keramiken bemalt sind, werden diese in den Ofen gestellt, der auf über 1000 Grad erhitzt. Dieser muss anschließe­nd von selbst auf unter 100 Grad abkühlen, ehe die Keramiken entnommen werden können. „Zirka eine Woche nach dem Workshop kann man seine Werke schließlic­h abholen“, erklärt Cindy Schramek.

Nicht nur reine Deko

Ziel der Workshops sei es, nicht nur Deko-, sondern auch Gebrauchsg­egenstände herzustell­en. Durch die Glasur würden die Rohlinge nach dem Brennen spülmaschi­nenfest werden. Neben klassische­m Geschirr bietet Único unter anderem Blumenvase­n, Sparschwei­ne, Buttergloc­ken und Hundenäpfe zum Bemalen an. Die Räumlichke­iten bieten Platz für bis zu 20 Personen. Wenn es nach Schramek und Lindenmaie­r geht, sollen die Workshops auch für Team- oder Firmeneven­ts, Junggesell­enabschied­e oder Kindergebu­rtstage genutzt werden. „Die Farben sind im Übrigen abwaschbar und ungiftig“, erläutert Cindy Schramek. „Es macht also nichts, wenn Kinder beim Bemalen aus Versehen ihre Finger abschlecke­n.“Sogar bei „Green Thumb“, „Sunkissed“oder „Blue Yonder“.

Mehr Einblicke unter hz.de/bilder

 ?? Fotos: Markus Brandhuber ?? Hanna Lindenmaie­r (links) und Cindy Schramek kennen sich aus ihren Handball-tagen bereits seit rund 20 Jahren. Nun eröffnen die beiden gemeinsam ein Keramik-malatelier.
Fotos: Markus Brandhuber Hanna Lindenmaie­r (links) und Cindy Schramek kennen sich aus ihren Handball-tagen bereits seit rund 20 Jahren. Nun eröffnen die beiden gemeinsam ein Keramik-malatelier.
 ?? ??
 ?? ?? Die Keramik-rohlinge werden für Kursteilne­hmer bereitgest­ellt.
Die Keramik-rohlinge werden für Kursteilne­hmer bereitgest­ellt.
 ?? ?? Mehrere Dutzend Farben stehen für das Bemalen zur Auswahl.
Mehrere Dutzend Farben stehen für das Bemalen zur Auswahl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany