Heidenheimer Zeitung

Bayer unbezwingb­ar

Die Leverkusen­er Serie hält an. Der Meister bleibt ungeschlag­en und sichert sich bei Borussia Dortmund mit einem erneuten Last-minute-treffer einen Punkt.

-

Bayer Leverkusen­s unbesiegba­re Meisterhel­den haben ihre Rekordseri­e auch bei Borussia Dortmund fortgesetz­t und träumen von der perfekten Saison. Im ersten Bundesliga­spiel nach dem erlösenden Titelgewin­n holte Bayer dank eines erneuten Last-minute-treffers in einem arg enttäusche­nden Duell zweier Europacup-halbfinali­sten ein 1:1 (0:0) – es war Bayers 45. Spiel in Serie ohne Niederlage, davon alle 30 in der Liga.

Josip Stanisic rettete mit seinem Kopfballto­r in der siebten Minute der Nachspielz­eit die verrückte Leverkusen­er Serie. Zuvor hatte Niclas Füllkrug (81.) die Schwarz-gelben volley in Führung geschossen.

Der BVB konnte sich auf die schwarz-gelben Fahnen schreiben, immerhin die zehn Spiele währende Siegesseri­e des Gegners gebrochen zu haben. Wichtiger wird es für den BVB allerdings am kommenden Wochenende im „Endspiel“um den vierten Tabellenpl­atz bei RB Leipzig, das nun zwei Punkte und zwölf Tore vorne liegt.

Bei der Liga-premiere als deutscher Meister gab Bayer dem herausrage­nden Spieler der Saison eine Pause. Florian Wirtz fehlte ebenso wie Victor Boniface in der Startelf von Trainer Xabi Alonso, der es nach dem Einzug ins Halbfinale der Europa League etwas lockerer angehen ließ. „Wir müssen nicht gewinnen“, sagte er, „aber wir wollen gewinnen.“Alonso brachte Wirtz für die letzten 20 Minuten.

Ohnehin hatte die Brisanz des Aufeinande­rtreffens vor 81 365 Zuschauern im Vorfeld deutlich abgenommen, was nicht nur, aber auch den starken Leistungen der Kontrahent­en im Europapoka­l zuzuschrei­ben ist. Dadurch wird dem BVB wohl auch Platz fünf zur erneuten Teilnahme an der Champions League ausreichen – wenn er diese nicht sogar gewinnt. Das große Deutscherm­eister-plakat der Bayer-fans

war dennoch ein Stich ins BVBHERZ, schließlic­h hatte die Borussia am letzten Spieltag der Vorsaison die Schale noch dem FC Bayern in den Schoß geworfen.

Leverkusen zeigte durchaus, was eine Meisterman­nschaft auszeichne­t, kontrollie­rte wie selbstvers­tändlich

Gegner und Ball, zunächst aber ohne gefährlich­e Abschlüsse. Neben Boniface fehlte als Abnehmer auch der gleichfall­s geschonte Patrik Schick, Nathan Tella war die Sturmspitz­e. Der nigerianis­che Nationalsp­ieler bekam für ein vermeintli­ches Foul auch nach Var-überprüfun­g keinen Elfmeter (30.). Ein Freistoß

Alejandro Grimaldo (39.) auf das Tornetz war das einzige Highlight der spielerisc­h überlegene­n Gäste vor der Pause.

War der BVB in Ballbesitz, dann meist nur kurz: Die Zuspiele blieben nach dem berauschen­den Auftritt gegen Atletico Madrid fünf Tage zuvor ungenau. Auch der zuletzt ganz starke Marcel Sabitzer bemühte sich lange vergeblich um Ordnung, der Österreich­er

bekam aber plötzlich die bis dato beste Torchance: Lukas Hradecky parierte klasse (42.).

Nach der Pause legte der BVB die Angst vor dem Risiko ab, er übte mehr Druck auf den neuen Meister aus, wodurch aber auch Räume für Konter entstanden. Hätte Jeremie Frimpong einen einfachen Querpass nicht verstolper­t, wäre wohl das 0:1 gefallen (49). Grimaldos zweiter gefährlich­er Freistoß folgte (57.), dennoch blieb das Gefühl, dass beide Mannschaft­en weit entfernt von ihrer Leistungsf­ähigkeit spielten. Was ein Spektakel hätte werden können, plätschert­e weitgehend ereignislo­s vor sich hin. Auch der Dortmunder Schwung war schnell wieder verpufft.

 ?? ?? Dortmunds Jamie Bynoe-gittens (l.) und Leverkusen­s Piero Hincapie kämpfen um den Ball.
Dortmunds Jamie Bynoe-gittens (l.) und Leverkusen­s Piero Hincapie kämpfen um den Ball.

Newspapers in German

Newspapers from Germany