Eispanzer schützt die Apfelblüten
Der Wintereinbruch hat Obstbäumen und Erdbeeren nicht geschadet. Nur die Reben haben gelitten.
Wenn es Ende April nochmal schneit und die Temperaturen in den Keller rauschen, werden Obstbauern und Winzer unruhig. In den Anbaugebieten am Bodensee, in der Ortenau und im Norden des Landes stehen die Obstbäume in voller Blüte, die Reben schieben erste Triebe. Die Gefahr, dass Blüten und Reben Schaden nehmen, ist groß. „Wir sind ganz positiv eingestellt, bisher gab es bei uns keine Schäden“, sagt Egon Treyer, Geschäftsführer der Marktgemeinschaft Bodenseeobst eg. Die Kirschblüte sei schon durch, und an den blühenden Apfelbäumen, fehle es eher an der Bestäubung.
„Es fliegt nichts bei der Kälte“. Bienen und andere Insekten bräuchten um die zehn Grad, damit sie auf Tour gehen. Manche Landwirte hätten die Frostschutzberegnung angeworfen. Diese Anlagen überziehen die Blüten mit einem „wärmenden“Eismantel, zumindest bleibt die Temperatur an den Blüten bei null Grad.
In der Ortenau hat die Ernte von Erdbeeren aus Folientunneln bereits am 13. April begonnen, sagt Markus Litterst, Bereichsleiter Erzeuger beim Obstgroßmarkt Mittelbaden in Oberkirch. „Die kalten Temperaturen tagsüber und nachts im einstelligen Bereich und die geringen Sonnenstunden verzögern die Reifeentwicklung der Früchte. In den Tunnelanlagen geht die Ernte trotzdem moderat voran“, sagt er.
Im Weinbau rund um Heilbronn sowie in Tauberfranken und Hohenlohe hat der Frost der vergangenen Nächte offenbar „massive Schäden“verursacht, berichtet der SWR. Vor allem junge Reben seien betroffen, sagte Dirk Mosthaff von den Winzern im Weinsberger Tal (Kreis Heilbronn).