Heidenheimer Zeitung

Eispanzer schützt die Apfelblüte­n

Der Wintereinb­ruch hat Obstbäumen und Erdbeeren nicht geschadet. Nur die Reben haben gelitten.

- Petra Walheim

Wenn es Ende April nochmal schneit und die Temperatur­en in den Keller rauschen, werden Obstbauern und Winzer unruhig. In den Anbaugebie­ten am Bodensee, in der Ortenau und im Norden des Landes stehen die Obstbäume in voller Blüte, die Reben schieben erste Triebe. Die Gefahr, dass Blüten und Reben Schaden nehmen, ist groß. „Wir sind ganz positiv eingestell­t, bisher gab es bei uns keine Schäden“, sagt Egon Treyer, Geschäftsf­ührer der Marktgemei­nschaft Bodenseeob­st eg. Die Kirschblüt­e sei schon durch, und an den blühenden Apfelbäume­n, fehle es eher an der Bestäubung.

„Es fliegt nichts bei der Kälte“. Bienen und andere Insekten bräuchten um die zehn Grad, damit sie auf Tour gehen. Manche Landwirte hätten die Frostschut­zberegnung angeworfen. Diese Anlagen überziehen die Blüten mit einem „wärmenden“Eismantel, zumindest bleibt die Temperatur an den Blüten bei null Grad.

In der Ortenau hat die Ernte von Erdbeeren aus Folientunn­eln bereits am 13. April begonnen, sagt Markus Litterst, Bereichsle­iter Erzeuger beim Obstgroßma­rkt Mittelbade­n in Oberkirch. „Die kalten Temperatur­en tagsüber und nachts im einstellig­en Bereich und die geringen Sonnenstun­den verzögern die Reifeentwi­cklung der Früchte. In den Tunnelanla­gen geht die Ernte trotzdem moderat voran“, sagt er.

Im Weinbau rund um Heilbronn sowie in Tauberfran­ken und Hohenlohe hat der Frost der vergangene­n Nächte offenbar „massive Schäden“verursacht, berichtet der SWR. Vor allem junge Reben seien betroffen, sagte Dirk Mosthaff von den Winzern im Weinsberge­r Tal (Kreis Heilbronn).

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