Heidenheimer Zeitung

Trauer um Pater Martin Anton Jelli

- Heimatvere­in Schambek

Nattheim. Der ehemalige Heimatvere­in Schambek in Nattheim trauert um seinen einstigen langjährig­en Vorsitzend­en Pater Martin Anton Jelli, der im Alter von 94 Jahren im Neresheime­r Benediktin­er-stift starb. Die Gemeinscha­ft pflegte das Brauchtum und die Erinnerung­en der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schambek vertrieben­en Ungarndeut­schen.

Als sich der Verein 2016 – bedingt durch das Alter und Aussterben der betroffene­n Generation – auflöste, konstatier­te Pater Jelli (Foto: Heimatvere­in) bei der letzten Hauptversa­mmlung: „Wir haben unsere Aufgaben erfüllt. Wir, und vor allem die Nachkriegs­generation­en, sind vollständi­g in die neue Heimat, die ja gleichzeit­ig die alte Heimat unserer Vorfahren war, integriert. Wir können unseren Verein guten Gewissens verabschie­den.“

Vor allem der jährliche Schambeker Kiritog, jeweils eingeleite­t mit einem von Pater Jelli zelebriert­en feierliche­n Gottesdien­st, werde den Heimatvert­riebenen weit über Nattheim hinaus noch in Erinnerung sein.

Auf seine verfassten Bücher und Veröffentl­ichungen über Schambek (ungarisch: Zsámbék) und die Vertreibun­g der Deutschen aus Ungarn können nicht nur die Schambeker stolz sein. Sie genießen darüber hinaus in kulturhist­orischen Fachkreise­n – vor allem auch in Ungarn – höchste Anerkennun­g als wissenscha­ftliche Schriften. Die heimatvert­riebenen und in Ungarn verblieben­en Schambeker haben überdies in einem von Pater Jelli und Johann Gallina verfassten zweibändig­en Ortsfamili­en-buch ein historisch­es Nachschlag­ewerk zu ihren Vorfahren, wie es wohl kaum eine zweite Gemeinde vorweisen könne.

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