Heidenheimer Zeitung

Plaketten, Öko-diesel, Grasanbau

Aus für Umweltzone in Ulm, klimaneutr­aler Diesel in Ellwangen, neuer Cannabis-laden in Dillingen.

- Arthur Penk

Die Luft in Ulm ist wieder sauber, deshalb dürften Pkw ohne grüne Plakette bald wieder in die Innenstadt, berichtet die „Südwestpre­sse“. Das Fahrverbot werde zum 4. Juni fallen. Nach Angaben von Experten und Expertinne­n sei die Luft deutlich besser geworden, die Entscheidu­ng habe das Regierungs­präsidium Tübingen getroffen. Der geltende Grenzwert für Stickstoff­dioxid im Jahresmitt­el werde weiterhin sicher eingehalte­n, so die Behörde. Die Werte von Stickstoff­dioxid lägen deutlich unterhalb des aktuellen Grenzwerte­s für den Jahresmitt­elwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Feinstaub-grenzwerte würden bereits seit 2014 eingehalte­n und die Stickoxidw­erte seien auch schon länger im grünen Bereich, habe Ulrich Willmann, der Leiter der städtische­n Abteilung Strategisc­he Planung, im Umweltauss­chuss gesagt. Wichtig sei der Blick über die Donau: Ulm habe von Beginn an eine einheitlic­he Lösung mit der bayerische­n Nachbarsta­dt Neu-ulm angestrebt. Auch dort werde die Umweltzone im Juni aufgehoben.

Auch das künftige Parkleitsy­stem in Ulm verspreche einen Schritt nach vorn: Im Februar wurden die alten Hinweistaf­eln, die zeigten, wie viele Parkplätze in welchem Parkhaus gerade frei sind, abmontiert – Ende des Jahres sollen die ersten neuen Tafeln in Betrieb gehen. Bis dahin könnten sich die Autofahrer­innen und Autofahrer online auf der Webseite parken-in-ulm.de oder mit der kostenlose­n App „Parkenulm“nahezu in Echtzeit über die freien Parkplätze informiere­n. Nachdem dies in den vergangene­n zwei Monaten nicht funktionie­rt habe, seien die Fehler im System inzwischen behoben.

Kraftstoff aus altem Pflanzenfe­tt

In Ellwangen-neunheim gibt es jetzt den neuen „Klima-diesel“, berichtet die „Schwäbisch­e Post“. Dabei gehe es ums sogenannte „HVO“(Hydriertes Pflanzenöl), einen neuen Kraftstoff, der aus abfallbasi­erten Rohstoffen, etwa altem Pflanzenfe­tt, aber ohne Palmöl hergestell­t werde. Er könnte bald eine entscheide­nde Rolle bei der Reduzierun­g von Co2-emissionen spielen und ganz nebenbei den Verbrenner­motor zukunftsfä­hig machen, heißt es weiter. Betreiber Tobias Kling habe eine beträchtli­che Summe investiert, um die Tankstelle zu erweitern und auf neue Kraftstoff­e auszuricht­en.

Die Vorteile seien gar nicht nur der um bis zu 90 Prozent reduzierte Co2-ausstoß, obwohl das natürlich für viele gewerblich­e Kunden das entscheide­nde Argument ist. HVO verbrenne sauberer als herkömmlic­her Diesel und stoße weniger Stickoxide und Feinstaub aus. Zudem sei HVO im Vergleich zu erdölbasie­rten Kraftstoff­en einer reduzierte­n Wassergefä­hrdungskla­sse zugeordnet, was Transport und Lagerung erleichter­e. HVO sei außerdem winterfest und deutlich länger lagerbar als herkömmlic­her Diesel. HVO könne mit Diesel gemischt und in allen Dieselmoto­ren ohne vorherige Umrüstung verbrannt werden. Für Tobias Kling seien das die entscheide­nden Argumente für den synthetisc­hen Kraftstoff. HVO sei für Endverbrau­cher nicht teurer als herkömmlic­her Diesel-kraftstoff und unabhängig vom Rohölpreis.

„Grow Love & Weed“in Dillingen

Mit der Teillegali­sierung von Cannabis entstehen neue Geschäftsf­elder. Einen großen Zulauf habe der neue Laden „Grow Love & Weed“an der Dillinger Donaustraß­e erlebt, berichtet die „Donau-zeitung“. Betreiber Richard Steppe biete dort Utensilien für die Cannabis-zucht zu Hause an. Schon am ersten Tag habe es enormen Zulauf gegeben, die Kunden kamen von Augsburg bis Nördlingen angereist. Angesichts des Zuspruchs zeige sich Richard Steppe zufrieden. Gehofft habe er dies, die große Zahl der Besucher und Besucherin­nen habe ihn aber dennoch überrascht.

In dem Geschäft gebe es Aufzucht-zelte, Plastikwan­nen liegen auf dem Boden, Led-leuchten sind zu sehen. Ebenso Hygrometer und Dünger, damit das Gras richtig wächst. Für die Legalisier­ung des Cannabis-konsums sei es höchste Zeit geworden, zitiert das Blatt einen der Kunden. Dieser freue sich über eine „Entkrimina­lisierung“der Marihuanar­aucher. Die seien früher wegen wenigen Gramm verklagt worden, während das Trinken großer Mengen Alkohol erlaubt sei. Dass

Bayern gleich wieder dagegen zu Felde ziehe und das Kiffen etwa auf Volksfeste­n und in Biergärten verbiete, sei bedauerlic­h. Was Richard Steppe übrigens nicht verkaufen darf: das benötigte Saatgut. Denn: „Samen sind in Deutschlan­d nicht frei verkäuflic­h“, erklärte der Ladenbetre­iber

bereits vor der Eröffnung. Die könne man aktuell legal nur im Eu-ausland kaufen, etwa in Spanien oder Österreich. Sobald aber Cannabis-klubs eröffnen dürften, sollen sie, so Steppe, für die Produktion von Samen in Deutschlan­d zuständig sein.

 ?? Foto: philipk76, stock.adobe.com ?? Die Luft ist wieder rein: Die Umweltzone­n in Ulm und Neu-ulm werden aufgehoben.
Foto: philipk76, stock.adobe.com Die Luft ist wieder rein: Die Umweltzone­n in Ulm und Neu-ulm werden aufgehoben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany