Heidenheimer Zeitung

Hunderte suchen den kleinen Arian

Eine 1,5 Kilometer breite Menschenke­tte durchstrei­ft Gebiet beim Wohnort des Kindes.

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Polizei und Bundeswehr haben ihre Suche nach dem vermissten Arian aus dem niedersäch­sischen Bremervörd­e-elm ausgeweite­t. Am Sonntag startete die bisher größte Suchaktion nach dem seit Montag vermissten autistisch­en Jungen, der wahrschein­lich nicht auf Zurufe reagiert. Seit dem Vormittag durchkämme­n rund 800 Helfer das Gebiet nördlich des Wohnorts des Vermissten. Das sei die bisher größte Aktion seit Beginn der Suche vor einer Woche. „Eine derart große Suchmaßnah­me habe ich zuvor noch nicht geleitet“, so Jörg Wesemann, Gesamteins­atzleiter der Polizei Rotenburg.

Die Einsatzkrä­fte bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenke­tte und durchstrei­ften das Gebiet nun vom Norden her in Richtung Elm. Man konzentrie­re sich auf ein Gebiet, in dem man in den vergangene­n Tagen Spuren gefunden habe, sagte eine Polizeispr­echerin. Ziel sei es, „lückenlos alles noch einmal umzudrehen“.

Die beteiligte­n Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei seien mit Gps-trackern ausgestatt­et, damit sie trotz der großen Entfernung auf einer Höhe bleiben. Die am Morgen gestartete Suchaktion war auf zehn Stunden angelegt. Zusätzlich seien weiter Boote, Drohnen und Suchhunde unterwegs. Technische­s Hilfswerk (THW) und Feuerwehr durchsucht­en Gräben und darin befindlich­e Rohre. Rund 1200 Kräfte seien im Einsatz, dazu kam eine Reiterstaf­fel.

Kein Hinweis auf Verbrechen

Die Polizei geht weiter nicht von einer Straftat aus. Es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfa­ll, so ein Polizeispr­echer. Einen etwaigen Wolfsangri­ff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus.

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebookse­ite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie Arian geholfen werden könne. „Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben“, hieß es darin. Er könnte sich demnach nicht nur in Elm, sondern auch in die umliegende­n Gemeinden bewegt und dort versteckt haben. Sie dankten allen für die Hilfe bei der Suche.

Arian hatte sein Elternhaus am Montagaben­d unbemerkt verlassen. Eine Überwachun­gskamera zeichnete auf, wie der Junge in einen benachbart­en Wald lief. Auch in der Nacht auf den Sonntag war die Suche nach dem Sechsjähri­gen erfolglos geblieben.

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