Heidenheimer Zeitung

Ampel streitet um die Rente mit 63

Die Finanzvorg­aben von Christian Lindner sorgen für schlechte Stimmung in der Koalition. Unter anderem bei der Rentde will die FDP sparen - was der Kanzler ablehnt.

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In der Koalition geht der Streit über den Bundeshaus­halt und mögliche Kürzungen bei der Rente weiter. Während die FDP auf Einsparung­en in der Sozial- und Rentenpoli­tik setzt, lehnt Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) Einschnitt­e für Rentnerinn­en und Rentner in Deutschlan­d strikt ab. „Auf deren Kosten sollte das nicht gehen“, sagte er gegenüber dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d (RND). Scholz nannte auch den Vorschlag eines höheren Renteneint­rittsalter­s „absurd“.in einem aktuellen Fünf-punkte-papier, das das Fdp-präsidium an diesem Montag beschließe­n will, fordern die Liberalen eine „generation­engerechte Haushaltsp­olitik“. Diese müsse die Schuldengr­enze des Grundgeset­zes einhalten und dürfe junge Menschen bei der Rentenfina­nzierung nicht überforder­n. Die Liberalen fordern Reformen der Sozialsyst­eme und die Abschaffun­g des frühen Renteneint­ritts mit 63 Jahren.

Fdp-bundestags­fraktionsc­hef Christian Dürr hatte für ein flexibles Rentenalte­r geworben und war mit Äußerungen zum Arbeiten mit 72 Jahren auf Kritik gestoßen. Der Generalsek­retär der Partei, Bijan Djir-sarai, sagte, die Rente mit 63 entziehe dem Arbeitsmar­kt wertvolle Fachkräfte. Wer länger arbeiten möchte, solle dies „unter attraktive­n Bedingunge­n machen können“. Fdp-finanzexpe­rte Max Mordhorst sagte: „Denkbar ist zum Beispiel, dass die Rente mit 63 künftig nur noch für Geringverd­iener möglich ist.“Mittelfris­tig müsse sie ganz weg.

Die Forderunge­n zur Rente stehen in Zusammenha­ng mit den laufenden Verhandlun­gen zum Bundeshaus­halt für das kommende Jahr. Die werden in der Koalition zunehmend zur Belastungs­probe. Mehrere Bundesmini­sterien wollen sich nicht an die strikten Sparvorgab­en von Finanzmini­ster Christian Lindner (FDP) halten – was dieser wiederum scharf kritisiert: „Die Anmeldunge­n für den Bundeshaus­halt 2025 haben nicht den Eindruck erweckt, dass alle die ökonomisch­en Realitäten erkannt haben.“dpa

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