Heidenheimer Zeitung

Ein neues Album zum Geburtstag

„Modfather“Paul Weller wird 66. Auf seiner neuen Platte bildet er das Spektrum seines Schaffens ab.

- Dpa

Nur wenige Künstler können auf eine so vielfältig­e Geschichte an musikalisc­hen Stilrichtu­ngen zurückblic­ken wie Paul Weller. Nun bringt der „Modfather“, wie der Brite wegen seines großen Einflusses auf die elegante Mod-szene genannt wird, ein Album heraus, das wie ein Kaleidosko­p sein Schaffen der vergangene­n fünf Jahrzehnte abbildet.

Die Platte mit dem passenden Titel „66“erscheint am Tag vor dem 66. Geburtstag des Musikers. Es ist bereits sein 17. Solo-album. Zählt man die Alben seiner früheren Bands – darunter „The Jam“, deren Sänger und Gitarrist Weller war – dazu, ist es sogar schon seine 28. Platte. Mit sechs seiner Solo-alben stürmte er in den vergangene­n Jahrzehnte­n bis an die Spitze der britischen Charts.

Die ausgekoppe­lte und verträumte Single „Rise Up Singing“hat Blues- und Soul-elemente. Bei dem Track „Jumble Queen“hört man die Punkrock-wurzeln des Briten anklingen, der Anfang der 1970er Jahre mit The Jam bekannt geworden war und später gemeinsam mit dem Keyboarder Mick Talbot die Band The Style Council gründete. Das dynamische „Soul Wandering“geht eher in Richtung Folk-rock.

Es ist ein nachdenkli­ches und verträumte­s Album, das auch

durch die Vielfalt der eingesetzt­en Instrument­e überrascht: Blech- und Holzbläser, Gitarre, Klavier und Streicher – Weller wagt sich an ein breites Spektrum an Instrument­en und Einflüssen, ohne dass es experiment­ell klingt.

An den tiefgründi­gen Texten beteiligte­n sich Künstler wie Madness-frontmann Suggs, Noel Gallagher und Bobby Gillespie. Es geht um Themen wie Vertrauen und Beharrlich­keit im Leben. „Ich erinnere mich, dass ich mich früher gefragt habe, ob es immer so sein wird, wenn ich durch Zeiten ging, in denen ich mich niedergesc­hlagen fühlte oder es einfach nicht lief“, reflektier­t Weller zu seinem Album und kommt zu dem Schluss: „Jetzt habe ich erkannt, dass es einfach nur eine Prüfung ist. Du gehst da einfach durch, um wieder dorthin zurückzuke­hren, wo du warst. Der Trick ist, einfach immer wieder zurückzuko­mmen.“

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Paul Weller zeigt sich auf „66“verträumt. Foto: Nicole Nodland/polydor Records/dpa
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Paul Weller, „66“, Polydor Records

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