Erst einmal weg vom Rummel
Wie Topscorer Niklas Beste seine Situation einschätzt und was das erste Gerücht der Sommerpause mit der Türkei zu tun hat. Definitiv das letzte Spiel für den FCH war es für Eren Dinkci.
Mal wieder Niklas Beste. Beim 4:1-Heimsieg des 1. FC Heidenheim gegen den 1. FC Köln bereitete der 25-Jährige das 1:0 von Eren Dinkci vor und traf zum abschließenden 4:1 per Traumtor (Note 1,0 des „Kicker“). In 31 Einsätzen hat Beste acht Treffer erzielt und 13 direkt vorbereitet. Und damit einen gehörigen Anteil am achten Tabellenplatz des Aufsteigers. „Das war die Krönung einer Wahnsinnssaison. Vor der Saison haben uns viele als Absteiger Nummer eins und zwei zusammen mit Darmstadt direkt schon abgeschrieben. Lieben Gruß an die Leute, die das gemacht haben“, scherzte Beste nach dem letzten Saisonspiel.
Man brauche etwas Zeit, um zu realisieren, was der FCH geleistet hat. So sei dies auch in der vergangenen Saison mit dem Aufstieg gewesen. „Du bist das ganze Jahr auf Spannung, nun kann man mit der Familie abschalten“, so Beste, der als persönliche Highlights natürlich die Geburt seines Sohnes im August 2023 nennt und die erste Nominierung für die A-nationalmannschaft; zudem sein erstes Bundesligator gegen Hoffenheim. Bei der Europameisterschaft ist er jedoch nicht dabei. Diese wolle er sich gemütlich im Urlaub anschauen. Wahrscheinlich geht es für die Familie Beste nach Kreta, verriet der Offensivspieler, der beim FCH einen laufenden Vertrag bis Sommer 2025 hat.
Keine Gespräche mit Vereinen
Und wie geht’s weiter? Gibt es eine Vertragsverlängerung oder einen Wechsel zu einem anderen Verein? „Ich bin ehrlich, ich hatte noch kein Gespräch mit anderen Vereinen oder sonstiges.
Weil ich mich komplett hier bis zum letzten Spiel konzentriert habe. Es ist tatsächlich auch wirklich so, dass ich froh bin, in den Urlaub gehen zu können und von dem ganzen Drumherum-rummel gar nichts wissen möchte.“Abschließend sagte Beste: „Dann wird man sehen, was kommt. Man wird einen Weg finden.“
Pünktlich mit dem Abpfiff der Saison gibt es das erste Gerücht der Sommerpause: Verschiedene digitale Fußballseiten beziehen sich auf die türkische „Sports Digitale“. Demnach sollen sich Bestes „Vertreter“zu Transferverhandlungen in Istanbul befinden. Im Raum stünden 10 bis 15 Millionen Euro an Ablösesumme. „Sports Digitale“hatte auch als eins der ersten Medien über die Einigung zwischen Eren Dinkci und dem SC Freiburg berichtet. Bestes Abgang wäre ein herber Verlust, auch für die Fans.
Schließlich wird sein Name in Verbindung mit dem Ausruf „Fußballgott“gerufen. Eine Ehre, die zuletzt Sebastian Griesbeck zuteil wurde (jetzt bei Eintracht Braunschweig).
Emotionaler Eren Dinkci
Voll eingeschlagen beim FCH hat auch Eren Dinkci. Und das letzte Saisonspiel war ein äußerst emotionaler Tag für den 22-Jährigen. Zum einen traf er erneut doppelt (Note des „Kicker“1,5). Zum anderen war es sein Abschiedsspiel beim FCH. Nach einer Saison (zehn Treffer und
sechs Torvorbereitungen/dinkci war von Werder Bremen ausgeliehen), zieht es ihn zum SC Freiburg. „Am Ende haben die Emotionen gekocht“, räumte Dinkci ein.
Er verabschiede sich mit einem weinenden und einem lachenden
Auge. Und er betonte: „Ich hoffe, dass die Jungs nächste Saison Europa spielen können, wenn Leverkusen den Dfb-pokal gewinnt.“Vor dem Spieltag stand noch Dinkcis zukünftiger Verein auf dem achten Platz, der die Playoffs zur Conference League bedeuten könnte. Auch Dinkci trug seinen Teil dazu bei, dass der FCH an Freiburg vorbeiziehen konnte. „Das ist ein bisschen blöd gelaufen. Aber das gehört dazu“, scherzte Dinkci und betonte: „Ich wollte von Anfang an Gas geben und das ist mir heute sehr gut gelungen.“
Von den FCH-FANS wurde er gefeiert. Das nahm sich Dinkci zu Herzen. „Wahnsinn, wie ich von den Fans verabschiedet wurde. Ich glaub’, davon träumt man als Kind, davon träumt man auch im jetzigen Alter noch. So etwas zu erleben, ich hatte wirklich komplett Gänsehaut und war auch kurz davor, emotional zu werden. Aber ich konnt’s noch zurückhalten.“Er sei tatsächlich ein sehr emotionaler Typ („das denkt man gar nicht“, so Dinkci). Früher sei es schlimmer gewesen, jetzt habe er es ein bisschen mehr unter Kontrolle.
Nun wechselt er also von einem Verein, der womöglich in der kommenden Saison bei einem europäischen Wettbewerb teilnehmen darf, zu einem, der das sicher nicht wird. „Ich werde bestimmt Sprüche deswegen zu hören bekommen“, so Dinkci, der zwei auch schon kennt: „Alles wegen dir“und „Ob ich’s mir jetzt anderes überlege“. Dinkci betont aber auch, dass er sich trotzdem auf den SC Freiburg freue. „Ich glaube, dass das der richtige Schritt für mich ist, um mich weiterzuentwickeln, wie dieser Schritt zum FCH auch wichtig war.“