Heidenheimer Zeitung

Sportabzei­chen mit 84 Jahren

Uta Mühlberger wurde dafür geehrt, dass sie sich 60 Mal der sportliche­n Herausford­erung stellte. Sie macht das seit ihrem 24. Lebensjahr.

- Von Erik Tham

SDtdem sie 24 Jahre alt ist, absolviert sie jährlich das deutsche Sportabzei­chen. Im letzten Jahr hat Uta Mühlberger aus Giengen zum sechzigste­n Mal das Sportabzei­chen wiederholt und – wie jedes Jahr – mit Gold abgeschlos­sen.

Die 84-Jährige sieht es als Selbstvers­tändlichke­it, das Deutsche Sportabzei­chen in jedem Jahr zu absolviere­n, schließlic­h trägt sie das von klein auf in sich: „Ich war in meiner Jugend im Sportverei­n. Die Leichtathl­eten haben dann mit dem Sportabzei­chen angefangen und konnten auch mir die Diszipline­n besser erklären und beibringen“, sagt sie.

„Man ist bestrebt, dabeizuble­iben, wenn man schon einige Sportabzei­chen hat“, erläutert Mühlberger ihre Motivation, das Abzeichen 60 Mal zu wiederhole­n. „Das ist der Reiz an dem Ganzen“, fügt sie hinzu. Das Geheimreze­pt für die erfolgreic­he jährliche Wiederholu­ng des Abzeichens ist es laut Uta Mühlberger, immer dabeizuble­iben: „Wenn man einmal aussetzt, schafft man die einzelnen Diszipline­n nicht mehr“, sagt sie.

Ehrung in Bad Cannstatt

Bei einer Ehrung durch die Landesregi­erung wurden bei einem feierliche­n Essen Sportlerin­nen und Sportler ausgezeich­net, die das Deutsche Sportabzei­chen mit mehr als 50 Wiederholu­ngen absolviert haben. In kleinen Gruppen wurden die Geehrten auf die Bühne gebeten und von Staatssekr­etär Volker Schebesta mit einem Präsent bedacht.

In der Absolvente­nklasse von Uta Mühlberger mit 60 Wiederholu­ngen waren zur Ehrung im kleinen Kursaal in Bad Cannstatt vier andere Sportler anwesend und wurden ausgezeich­net – alles Männer: Uta Mühlberger war bei der Verleihung die einzige Frau mit 60 oder mehr Wiederholu­ngen des Sportabzei­chens aus Baden-württember­g. Für Mühlberger keine Überraschu­ng: „Ich war früher schon bei diesen Ehrungen dabei. Dort sind häufig viel mehr Männer als Frauen dabei.“

In Zukunft mit der Familie?

Auch das Familien-sportabzei­chen hat Uta Mühlberger bereits gemeistert. Gemeinsam mit ihrem

Sohn und ihrer Enkelin wagte sie es in den vergangene­n beiden Jahren, die Diszipline­n zu absolviere­n. Ihr Sohn Markus hat selbst bereits etliche Sportabzei­chen bestanden. „Meine Enkelin ist auf das Reiten umgestiege­n, also das Familienab­zeichen zu bekommen, wird jetzt ein bisschen schwerer“, sagt sie.

Das 61. steht auf der Kippe

Durch andauernde Rückenprob­leme steht für die 85-Jährige eine erneute Wiederholu­ng des Abzeichens auf der Kippe. „Man macht ja auch nur, was man kann. Mal schauen, ob ich es wieder hinbekomme“, sagt sie. Selbst die Gartenarbe­it fällt Mühlberger durch ihren Rücken schwer. Aufgeben möchte sie ihr alljährlic­hes Abzeichen aber nicht: „Wie sagt man so schön: Sag niemals nie.“

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Foto: Rudi Penk Die 84-jährige Uta Mühlberger aus Giengen hat schon 60 Mal das Sportabzei­chen abgelegt – jedes Mal in Gold.

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