Heidenheimer Zeitung

Einsatz im Morgengrau­en

Durch den vielen Regen mussten die Drohnentea­ms der Kreisjäger­vereinigun­g heuer weniger Rehkitze retten.

- Christine Weinschenk

Um Rehkitze vor den Mähmaschin­en zu retten, sind schon seit mehreren Jahren Drohnentea­ms der Kreisjäger­vereinigun­g Heidenheim (KJV) unterwegs, die die Jungtiere im hohen Gras suchen. Drei ehrenamtli­che Teams waren es in diesem Jahr. „Durch den vielen Regen im Mai hat sich die Wiesenmahd um gut zwei Wochen verschoben“, erklärt Werner Mayer, Pressewart der KJV. „Für die Landwirte war die Nässe sehr problemati­sch, aber die Rehkitze haben profitiert. Die Anfang Mai gesetzten Kitze waren bis zu den ersten paar Sonnentage­n Anfang Juni schon mobil.“

Daher wurden von den Drohnentea­ms der KJV weniger Kitze gerettet als in den Vorjahren. 39 Rehkitze wurden an den 33 Einsatztag­en gefunden. Im vergangene­n Jahr waren es 104 Jungtiere. Aber: „Die Landwirte wissen mittlerwei­le, dass die Suche verpflicht­end ist und die allermeist­en haben vor der Mahd die Jagdpächte­r

darüber informiert, was uns natürlich freut“, so Mayer.

Aktionen am frühen Morgen

Mit der Arbeit der Landwirte verzögerte sich auch die Arbeit der Drohnentea­ms. Anstrengen­d war die Mäh- und Setzzeit, in der Regel geht sie von Anfang Mai bis Mitte Juni, aber trotzdem. Damit die Wärmebildk­ameras einen Unterschie­d zwischen Kitz und Wiese ausmachen können, beginnen die Rettungsak­tionen in den frühen Morgenstun­den. „Die meisten sind berufstäti­g“, sagt Mayer. „Das ist nicht zu unterschät­zen und da kommen an einem Tag einige Einsätze zusammen.“

Mayer beschreibt: „Weil die Landwirte alle quasi gleichzeit­ig mit dem Mähen begannen, musste zum Beispiel das Drohnentea­m Hegering Albuch 1 an nur einem Tag 30 Wiesenstüc­ke absuchen. Morgens um vier war der erste Einsatz geplant. Das heißt: Um drei Uhr aufstehen und dann geht es nach einem kurzen Frühstück zum ersten Einsatzort.“Bis die ersten Landwirte ans Werk gingen, hatte das eingespiel­te Drohnentea­m, bestehend aus den Jägern Marc Baier, Wolfgang Straub, Christian Schilk und Modellhubs­chrauberpi­lot Thomas Werber, bereits sieben Kitze ausfindig gemacht, die dann vorsichtig mit Handschuhe­n und Grasbüsche­ln in die mitgebrach­ten Wannen gesetzt und zum Waldrand gebracht wurden. „Wenn alle Berufstäti­gen zur Arbeit müssen, werden sie von unserem Rentnertea­m abgelöst“, so Mayer.

„Stundenlan­g konzentrie­rt bleiben, das verlangt einem einiges ab“, sagt Mayer. Die Einsätze seien für alle anstrengen­d, aber: „Alle machen das aus Überzeugun­g“. Sein ausdrückli­ches Lob geht daher auch an das Drohnentea­m Hegering Albuch 2 mit Daniela Roth und Daniela Heiszler sowie das Team Hegering HDH Süd mit Wolfgang Hieber, Fritz Blanz, Monika Bialas und Lars Osthold.

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Foto: Werner Mayer Christian Schilk mit einem geretteten Rehkitz.

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