Kampf um Märkte eskaliert
Nach den USA könnte jetzt auch die EU Strafzölle auf chinesische E-autos einführen. Darunter leiden dürften besonders deutsche Firmen.
Die Eu-kommission droht mit hohen Strafzöllen auf E-autos aus China. Konkret steht für den Hersteller BYD ein Zoll von 17,4 Prozent, für Geely 20 Prozent und für SAIC 38,1 Prozent im Raum. Für andere Hersteller sind 21 Prozent vorgesehen und für Firmen, die bei der Untersuchung nicht kooperiert hatten, würde ein Zoll in Höhe von 38,1 Prozent fällig.
China ist der größte Automarkt der Welt und deshalb für die deutschen Autobauer extrem wichtig – Gegenmaßnahmen würden deutsche Autobauer treffen. BMW etwa exportiert den 4er und den 7er aus der EU nach China. Über Volumina macht das Münchener Unternehmen keine Angaben. Auch Porsche wäre betroffen, wenn China mit Gegenmaßnahmen reagiert. Das riesige Land ist einer der wichtigsten Märkte für Porsche und wird komplett aus Europa bedient. Audi exportiert ebenfalls zahlreiche Fahrzeuge nach China. „Für das Jahr 2024 rechnen wir ca. mit 60.000 Einheiten“, teilte der Konzern mit. Bei Mercedes entfielen im vergangenen Jahr rund 30 Prozent des Absatzes auf China. Die Wolfsburger Kernmarke VW verkaufte dort 2023 sogar fast 50 Prozent ihrer Autos, bedient den Markt aber fast ausschließlich aus lokaler Fertigung. Nach Berechnung der Unternehmensberatung JSC Automotive Consulting, die regelmäßig die Produzenten durch europäische in China auswertet, waren bei der Beihilferegeln und unterschiedliche Marke VW 2023 nur 0,6 Prozent Zölle im Vergleich zu der dort verkauften Fahrzeuge chinesischen Firmen benachteiligt Importmodelle. Audi kam auf 9 würden. Autoexperten wie Prozent, BMW auf 13 und die Ferdinand Dudenhöffer sehen in Mercedes-benz Group auf 20 ProMacrons Haltung den Versuch, zent. Bei Porsche lag die Quote französische Autobauer wie Renault mangels Fertigung vor Ort bei 100 und Peugeot zu schützen. Prozent. Zudem haben französische Automarken in China kaum Marktanteile und machen dort – anders als die Deutschen – kaum Geschäft.
Deutsche Firmen könnten derweil nicht nur von Gegenmaßnahmen betroffen sein, sondern auch von den Eu-maßnahmen
Erbitterter Wettbewerb
Im „Reich der Mitte“tobt schon länger ein erbitterter Preiskampf unter den E-automarken. Deutsche Marken wollen es mit Konkurrenten wie dem Us-autobauer Tesla und chinesischen Marken wie BYD oder Nio aufnehmen. BMW, Mercedes, VW und andere Firmen könnten das erste Ziel möglicher chinesischer Gegenmaßnahmen sein. Noch am 22. Mai hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel vor dieser Möglichkeit gewarnt. Man sei von „Insidern“darüber informiert worden, dass China erwäge, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge mit großen Motoren zu verhängen, hieß es in einer Mitteilung der Kammer.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich in der Vergangenheit im Gegensatz zu deutschen Stimmen grundsätzlich positiv zu Strafmaßnahmen gegen Chinas E-autos geäußert. Anfang Mai sagte er etwa in einem Interview mit „The Economist“, es könne nicht sein, dass europäizulassungszahlenndsche selbst, denn sie produzieren auch in China für den Export. Mini etwa baut den im Mai auf dem Weltmarkt eingeführten Elektrocooper zusammen mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall in China. Im Vw-konzern könnte nur der neue Cupra Tavascan, der im Herbst auf Markt kommen soll, betroffen sein. Es ist das erste und einzige Modell im Konzern, das in China gebaut und nach Europa exportiert wird. BMW importiert den ix3 aus China in die EU. Mercedes baut die Smart-fahrzeuge zusammen mit seinem Großaktionär Geely vollständig im chinesischen Xi’an und exportiert sie auch nach Europa.
Der Schritt der EU folgt auf ähnliche Maßnahmen aus den USA. Die Us-amerikaner hatten Mitte April Sonderzölle auf Elektroautos, Halbleiter, Solarzellen, Kräne und andere Produkte aus China verhängt. Die Vereinigten Staaten werfen Peking ebenfalls vor, den Wettbewerb durch erhebliche staatliche Subventionen zu verzerren. Chinesische Billigprodukte würden gezielt in die USA und nach Europa gelenkt. Peking bestreitet das und argumentiert, die Branchen seien durch Innovation getrieben und China würde damit zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. 2023 exportierte China laut staatlichen Medien 1,2 Millionen Autos – fast 78 Prozent mehr im Jahresvergleich.