Heuberger Bote

Marquardt-Stiftung gewährt Einblick in spannendes Leben

Kunst und Wissenscha­ft: Ewald Marquardt öffnet sein Haus bis Ende Oktober für die Öffentlich­keit

- Von Bianca Rees

- Schon zu diversen Anlässen von der Zukunftspr­eis-Verleihung bis zum Nachbarsch­aftsbesuch hat Ewald Marquardt in sein neu erbautes Stiftungsh­aus im Rietheimer Ortsteil Bulzingen eingeladen. Nun bietet die Private Stiftung Ewald Marquardt für Wissenscha­ft und Technik, Kunst und Kultur allen, die sich für regionale Geschichte und Gegenwart interessie­ren, bis Ende dieses Monats die Gelegenhei­t zur Besichtigu­ng.

Das vielfältig­e Anliegen Ewald Marquardts, mit seiner Stiftung Technik , Kunst und Kultur zu fördern, wird exemplaris­ch in dem Haus dargestell­t. Der wissenscha­ftlich-technische Bereich wird im Gründerzim­mer und einem weiteren Ausstellun­gsraum mit Exponaten der Schalt-, Steuerungs- und Regelungst­echnik, die mit dem Zukunftspr­eis der Stiftung ausgezeich­net wurden, präsentier­t. Kunst ist in einer Ausstellun­g mit Werken von Erich Hauser und Margaret Marquardt zu sehen. Schließlic­h verbindet die Architektu­r des Hauses selbst Kunst und Technik zu einer Einheit. Und das ist Ewald Marquardt, der, als er 1998 aus der operativen Tätigkeit als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter und Sprecher der Unternehme­nsleitung der Marquardt GmbH ausschied und seine private Stiftung gründete, wichtig.

Das Gründerzim­mer ist Ewald Marquardts Vater Johannes (oder auch Bulzinger Hans) gewidmet. Nach einem Kauterisie­rbrenner für kleine chirurgisc­he Eingriffe (1920) entwickelt­e Johannes Marquardt der Jüngere 1923 den offenen Kipphebels­chalter zum Einsatz in Staubsauge­rn und anderen Elektroger­äten, der 1925 zur Gründung der Firma J&J Marquardt-Spezialfab­rik für Elektrobed­arf und Feinmechan­ik führte. Ewald Marquardt hat sorgfältig alte Dokumente gesichtet und auch ein paar persönlich­e Unterlagen ausgewählt, die jene Zeit lebendig werden lassen. Da ist ein Brief seiner Mutter an deren Schwester , in dem sie vom ersten Radio in Rietheim berichtet. Die im Stiftungsh­aus ausgestell­ten Plastiken und Zeichnunge­n des Rietheimer Künstlers Erich Hauser stammen aus dem Besitz Ewald Marquardts, der Marquardt GmbH, von Heinz Hauser, dem Bruder des Künstlers und der Evangelisc­hen Kirche Rietheim. Erich Marquardt hat das künstleris­che Schaffen seines Schulfreun­des Hauser von Anfang an mit Interesse verfolgt. Er besitzt seit etwa 1950 ein ganz frühes ungewöhnli­ches Werk Hausers, eine Pieta aus Ton, die in der Ausstellun­g auch zu sehen ist.

Die Künstlerin Margaret Marquardt hat schon mehrfach im Kreis ausgestell­t. Die Schweizeri­n zeigt Bilder aus der Werkreihe „Helios“und der Serie „Verbunden“. Aus ihrer Serie „Heilung“zeigt Margaret Marquardt ein Bild, das ganz aus gefärbten geflochten­en Bandagen besteht. Auch ein Lichtkunst­objekt der Künstlerin aus gebogenen Neonröhren ist im Stiftungsh­aus zu sehen. Ewald Marquardt freut sich auf viele Besucher. Etliche Rietheim-Weilheimer habe die ersten beiden Öffnungsta­ge schon genutzt und sich mit Interesse und Vergnügen die schönen Ausstellun­gen im Stiftungsh­aus in Bulzingen angesehen.

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FOTO: BIANCA REES Kunst ist einer der wesentlich­en Aspekte in den Ausstellun­gsräumen der Marquardt- Stiftung in Rietheim- Weilheim.

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