Heilertage in Tuttlingen
Zum ersten Mal wird es in Tuttlingen am 5. und am 6. März Heilertage geben. Die Veranstaltungen sollen das Interesse und die Begeisterung für die Alternativmedizin wecken, ausbauen und fördern. Durch Vorträge und Workshops sollen Informationen und Wissen über alternative Heilmethoden vermittelt werden. Am Samstag ab 14 Uhr werden im Zentrum Chon Ji in der Stockacherstraße 132 Coach und Supervisor, AAT Trainer und Traumaberater Wolfgang Dollansky, Heilpraktikerin Petra Hindelang, Spirituelle Mediale Heilbegleiterin Christina Villing und Heilprogrammierer der neuen Zeit Matthias Somavakien Vorträge halten und Fragen beantworten. Am Sonntag ab 11 Uhr kommen dann auch Heilpraktiker Stefan Urich, Heilpraktiker Stefan Abt und Stefanie Abt, HPA – Psychotherapie, zu Wort. 3500 CDs lagern mittlerweile in Drehers Privatwohnung. Hier hat er in den vergangenen fünf Jahren die Sendung gemacht, auf CD gebrannt und an die Krankenhauspforte gebracht. Dort wurde sie als MP3-Datei abgespielt. „Ich wollte, dass die Patienten abgelenkt werden und ein bisschen Spaß haben“, sagt Horst Dreher.
Auch Witze und kleine Begebenheiten hat er auf Sendung gebracht. Natürlich nur solche, „die der Pfarrer gutheißen würde“.
Die Klinik hat ihn zwar finanziell unterstützt, ohne die Sponsoren, die er all die Jahre hatte, und seinen eigenen Einsatz wäre das Patientenwunschkonzert aber schon vor langer Zeit gestorben. Für das Überleben hat Horst Dreher sogar einen Verein gegründet, den „Krankenhausfunk Tuttlingen e.V.“Als gemeinnützige Organisation konnte er Spendenbescheinigungen ausstellen. Auch der Verein ist mittlerweile abgemeldet.
Krankenhauspatienten, vor allem solche, denen die Ärzte strengste Bettruhe verordnet haben, sind für jede Abwechslung dankbar. Und sei sie noch so klein. Horst Dreher kennt diesen Zustand aus eigener Erfahrung. 13 Operationen hat der ehemalige Industriekaufmann und jetzige Frührentner mittlerweile hinter sich. So kam ihm die Idee, im Krankenhaus auf Sendung zu gehen. Beim damaligen Klinikdirektor Lang hat er offene Türen eingerannt. Doch die Genehmigung durch das Landratsamt stand noch aus. Mit einem Tonbandgerät ist Horst Dreher zum damaligen Landrat Hans Volle gegangen und hat ihm sein Programm vorgespielt.
„50 Plus“beschreibt der Mann vom Radio seine Klientel. Darauf hat er beim Programm immer Rücksicht genommen. Den Anfang machte in der Regel ein Stück Volksmusik, dann kamen Schlager. Horst Dreher: „Wenn ich mit den Bravo-Hits gestartet wäre, hätten die älteren Hörer abgeschaltet.“So hat er in den Hochzeiten des Krankenhausfunks – noch vor Handy und MP3-Player – eine stattliche Zuhörerschar gehabt. Und verbindend gewirkt. Dreher hat zu jedem Wunschtitel den Namen und die Zimmernummer des Patienten genannt. So haben Nachbarn oder Bekannte, die ohne es zu wissen, zur gleichen Zeit im Krankenhaus waren, voneinander erfahren.
Anfangs waren die Egerländer oder die Wildecker Herzbuben schwer angesagt. Dann wurde der Schlager groß. Andrea Berg, Helene Fischer, Die Flippers, Brunner und Brunner und Die Amigos hat der Radiomacher rauf und runter gespielt. Das war ihm nicht genug. Zu Weihnachten, den Ferienzeiten oder je nach Abteilung hat er Spezialsendungen gemacht und Medleys produziert. Zum Beispiel für die Wöchnerinnen-Station: Titel wie „Schön, dass Du da bist“und „Ganz der Vater“wurden eingespielt, verbunden und kommentiert. „Das ist gut angekommen.“
Ohne Radio kann Horst Dreher auch in Zukunft nicht sein. Zweimal wöchentlich geht er im Web-Radio „Blackwood-Radio“auf Sendung. „Das Radio, wo die Fetzen fliegen“, heißt der Slogan. Er selbst ist übrigens Filderspatzen-Fan.