Narren ziehen durch Aldingen
Blauer Himmel begleitet den Umzug am Sonntag.
- Pünktlich um 13.30 Uhr ist am Sonntag der Donnerschlag aus einer Kanone erklungen, und im Abstand von einigen Minuten folgten noch zwei solcher Kanonenschläge. Mit diesem Signal setzte sich der Fasnetsumzug in Aldingen in Gang.
„Mit diesem Umzug beginn in Aldingen die närrische Zeit“, hatte zuvor Bürgermeister Ralf Fahrländer beim Zunftmeisterempfang in seiner Begrüßungsansprache gesagt. Ralf Schräpel, der Vorsitzende der Narrenfreunde, kommentierte am Übergang von der Schuraer- in die Hauptstraße das Geschehen. Jede einzelne Zunft wurde von ihm vorgestellt. Doch nicht etwa von einem Wagen aus, sondern er mischte sich unter die Narren. Die Figur des Grafen von Dellingen darstellend, sagte er im Vorfeld: „Ich möchte ein Graf für die Leute sein, nicht von oben herab“. Im Schlößle, dem Wagen der Narrenfreunde, wurde er von Thomas Pfau vertreten.
Bei solchen Umzügen scheint es sich zu etablieren, dass Umzugswagen auch über weite Entfernungen hinweg mit dem Traktor herbei gefahren werden. So schickten zum Beispiel die Narrenzünfte aus Sulz, Kreis Rottweil, Rexingen, Kreis Freudenstadt, und Ofterdingen, Kreis Tübingen, ihre Wagen mit dem Traktor auf die Strecke. Für den Traktoristen bedeutet das bis zu zwei Stunden Fahrtzeit.
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Plusgraden kamen viele Zuschauer, um sich das närrische Treiben anzusehen. Die Furcht einflößend aussehenden Hexen, Dämonen und Geister. Die Hansele, Weißnarren mit und ohne Geschell. Die Musikvereine und die Guggenmusiken sowie die Gardemädchen.
Viele Narren gaben sich sehr viel Mühe, speziell kleinen Kindern die Angst vor den Masken zu nehmen. Der Lohn für die Kinder waren Massen von Süßigkeiten. Doch auch kleine Narren waren zu sehen, die schon kess genug waren, Erwachsenen die Mütze vom Kopf zu nehmen und damit fort zu laufen.
Die Narrenfreunde Aldingen hatten die Eintrittskarten in Form von Krawatten drucken lassen.
Die Benennung der einzelnen Zünfte und deren Ruf half dem Publikum, in Dialog zu treten mit den Hästrägern.